Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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Alt Landsberg 55

werden jedoch nicht als am Bau Beteiligte erwähnt, Die ſehr reiche und koſtbare Einrichtung iſt in einem Schloßinventar von 1680 geſchildert.

Nach der Übergabe des Schloſſes durch die v. Schwerin an den Koͤnig im Jahre 1709 benutzt dieſer ſeine | letzten Lebensjahre zu einem großzügigen Ausbau; die Pläne dazu ſchuf Eoſander , die Bauleitung hatte Philipp Wilhelm Nugliſch. Daniel Petzold uͤberliefert um 1712 in ſeiner Anſicht den Zuſtand des Schloſſes 202 und des Luſtgartens kurz vor dem Tode des Bauherrn ; danach lagen beiderſeits vor den Kopfbauten der J Fluͤgel auch noch zweigeſchoſſige Kavalierhaͤuſer etwa an Stelle der heutigen Brennerei und des Eiskellers. . Die innere Aufteilung zeigen Grundriſſe des erſten und zweiten Geſchoſſes vom Jahre 1746, allerdings ſchon verunklaͤrt durch eingezeichnete Vorſchlaͤge zurAptierung des Baues für ein Arbeitshaus, die in der Nachzeichnung weggelaſſen find. Es iſt ſchwer zu entſcheiden, was eigentlich durch den koͤniglichen Um: bau am Schwerinſchen Schloß veraͤndert worden iſt. Das Treppenhaus, das fruͤher im Corps de Logis 44 gelegen war, fehlt 1746; als Aufgaͤnge dienten nur Treppen in den Flügeln, Durch den König wurden an den Hauptbau beiderſeits mit deſſen Oſtfront fluchtend Galerien von je ſechs Achſen mit großen Fenſtertuͤren angebaut, die zuſammen mit den wohl gleichzeitig errichteten Hofmauern geſchloſſene Seitenhoͤfe bildeten. Zu den Grundriſſen von 1746 gehören Aufzeichnungen mit Erwaͤhnung der Innenausſtattung des ver­lorenen Baues. Es werden außer Plafondbildern auch Freskogemaͤlde in Badezimmern erwähnt; in den meiſten Räumen lagen Flieſenboͤden, im Fluͤgel rechter Hand wird derCorridor mit hölzernen Gewoͤlben genannt. Durch den Tod Friedrichs J. blieben manche geplante Umbauten in unfertigem Zuſtand, und dem ſchnellen Verfall wurde kaum Einhalt geboten. 1714 zog man Martin Heinrich Boͤhme , 1730 wieder Nugliſch und 1748 Friedrich Wilhelm Dieterichs für Reparaturen und Gutachten zur Nutzbarmachung der Gebaͤude heran. Zum Beiſpiel war eine Leinwandfabrik, ſpaͤter auch ein Arbeitshaus fuͤr Landſtreicher geplant. Schon ſeit 1736 erfolgte der Abtransport der Möbel, 1739 der von Paneelen, Marmorkaminen u. a., die großenteils im Schloß Charlottenburg wiederverwendet wurden. Anderes kam nach Koſſenblatt . Am 12. Juni 1757 brannte das verwahrloſte Schloß vollſtaͤmdig ab und wurde fortan als Steinbruch benutzt. Ehemalige Gaͤrten.

Schrifttum: W. Boeck, Der Fraͤuleingarten von A. S.(Deutſche Allgemeine Zeitung vom 11. 1. 1938).

Der Luſtgarten aus der Zeit des Reichsfreiherrn v. Schwerin wurde in den Jahren 1662,63 durch einen Gärtner aus Cleve angelegt. Schwerin war, wie aus dem Briefwechſel mit der Kurfuͤrſtin Luiſe hervorgeht,

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43. Alt Landsberg. Lageplan von Schloß und Umgebung mit Einzeichnung des ehemaligen Zuſtandes(nach W. Müller, Hannover )