Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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N. 60 Bernau

ſuchten ſchwere Peſtepidemien die Stadt heim(. 1516: 1110 Tote, 1538: 700 Tote, 1550: 800 Tote, 1566: 946 Tote, 1598: 1137 Tote). Das Jahr 1638 brachte neben der Peſt(953 Tote) noch die Pluͤnderung durch die Kaiſerlichen. 1699 entſtand eine franzoͤſiſche Kolonie. 1730 waren bei 308 Haͤuſern nur rund 1000 Einwohner vorhanden. Seit 1752 Anſetzung von auslaͤndiſchen Zeugmachern und Spinnern. 1777 wurde eine Samt⸗ und Seidenfabrik angelegt, die bald wieder einging. Daneben wurde · die Fabrikation wollener Zeuge betrieben. Nach 1821 fand eine Anſiedlung von Webern und Seidenwirkern aus Berlin und Potsdam ſtatt. Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1800 1791, fie ſtieg bis 1850 auf 4100, 1900: S348, 1935: 12 72. Das aͤlteſte bekannte Siegel der Stadt(etwa 1300 zeigt ein redendes Bild: ein nach links ſchreitender Eber vor einem Baum, daruͤber der ſchwebende maͤrkiſche Adler, das Wappen der Stadtherren. An die Stelle des Ebers trat ſpaͤter ein Baͤr. Darſtellung des Wappens von 1580 auf Glas im Rathaus: nach rechts ſchreitender ſchwarzer Bär vor einem Baum, daruͤber der maͤrkiſche Adler. Ahnlich auch das gemalte Wappen an der Empore von 1614 in der St. Marienkirche(ſ. u.). Dem entſpricht das heutige Wappenbild, das jedoch einen braunen Baͤren zeigt. Bernau war ſeit alters Sitz eines Propſtes, Bistum Brandenburg. Die Marienkirche(nach der Reformation als Katharinenkirche bezeichnet, heute wieder Marienkirche) iſt Mutterkirche. Patron war ſeit 1545 der Rat. Seit 1699 eine franzoͤſiſch⸗reformierte Gemeinde, 1825 mit der Gemeinde Franzoͤſiſch⸗Buchholz vereinigt. Das Heiliggeiſthoſpital am Steintor wurde ſpaͤter als Stadthof benutzt, auf demganz veroͤdeten Platz wurde 1710 die Reformierte Kirche erbaut. Das St. Georgenhoſpital vor dem Muͤhlentor, angeblich 1325 von der Tuchmacherinnung geſtiftet(2), wurde 1432 von den Huſſiten zerſtoͤrt, die dann wiedererbaute Kapelle iſt noch erhalten. Das St. Gertraudenhoſpital vor dem Steintor verfiel im 18. Ih. Seit dem 14. Ih. beſtand ein Kaland. Schrifttum: Riedel A XII 155 ff. Chronik des Tobias Seiler (geſt. 1741), handſchriftlich im Rathaus zu Bernau , Abſchrift in der Staatsbibliothek Berlin. Oelrich], Beytraͤge zur Geſchichte der Stadt B. in: ſFiſchbach!, Hiſt. Polit. geogr. ⸗ſtat. milit. Beytraͤge die Kgl. Preuß. u. benachbarten Staaten betr.(1781, S. 213 ff. Bratring II 184. Riedel, Geſchichte der Immediatſtadt B. in: Allgem. Archiv für Geſchichtskunde des Preuß. Staates, hg. von L. v. Ledebur XIII(IS34, S. 193. Berghaus II 399. Fidiein, Die Stadt B. in: Geſchichte des Kreiſes Niederbarnim (1857), S. ı ff. Riehl⸗Scheu 310. J. Richter, Hiſtoriſches aus der Vorzeit der Stadt Bernau , ; in:Bär 1875 S. 129 ff. Aug. Wernicke, Bernauer Stadtchronik(1894). Hupp 31. Alex. Giertz, Bau­. ſteine zu einer Geſchichte des Barnim (1901/05). Siedler 76 u. 5. R. Jecht, Der Zug der Huſſiten nach der Mark im Jahre 1432(5'BPG. 25, 1913, S. 29 ff.). Dehio[Kohte], Handbuch der deutſchen Kunſtdenkmaͤler II, 44. R. Mielke, Georg Rollenhagen , 1542 1609(Kreiskalender 1928, S. 34 ff.). Bernau bei Berlin, Feſt­ſchrift zur Joo⸗Jahrfeier der Stadt B.(19327. A. Korte, Das Huſſiten feſt im 7Joo-⸗jahrigen Bernau (Kreiskalender 1932, S. 31 ff.). Derſelbe, Die Erwerbung der Seilerſchen Chronik durch die Stadt Bernau . Nach alten Akten ö(Brandenburg 10, 1933, S. 62 f.). Derſelbe, Bernau als Garniſonſtadt vergangener Tage(Kreiskalender 1937, . S. 44 ff.). Schulze 117. A. Daluege, Die Chronik der maͤrkiſchen Stadt B.(1937). Wilh. Schulz, Kleine Ortsgeſchichte von Bernau , 1938. Deutſches Staͤdtebuch, Bd. I(im Druck). B. Kitzig, Der Leichenzug Guſtav . Adolfs in: FBP G. 51, 1939. | Pläne und Anſichten: H 46 Stadtanſicht bei Merian, um 1650. Stich, 37: 14 em. 1 217 Stadtanſicht von Daniel Petzold, um 1710. Federzeichnung, 35,5: 14 em Staatsbibliothek). . 218 Stadtanſicht um 1795, Aquarell, 32: 22 em(Maͤrkiſches Muſeum , XI 6857. 219 Muͤhlentor in Bernau , Steindruck, 29: 22 em. Aus L. L. Müller, Uberreſte alter Tore und Stadtmauern in der

. 8 Mark, nach der Natur gezeichnet und lithografiert 1829. Maͤrkiſches Muſeum (XI 689. .. Anſicht von Bernau mit dem Boͤrnicker Damm; gezeichnet von W. Koͤppen 1830. Original verſchollen, Kopie von il| Wernicke 1918.(In der Sakriſtei der Kirche.) . Neun kleine Bleiſtiftſkizzen im Nachlaß v. Quaſt von 1835; hauptſaͤchlich Marienkirche und Königstor Architek­. turarchiv der Techniſchen Hochſchule, Berlin ). ö Stadtanlage

ö Schrifttum: Siedler, Stadtplan, Abb. 110.

48 Die rundlich angelegte Siedlung wird im Süden durch die vom ehemaligen Berliner Tor zum Königstor laufende Hauptſtraße durchſchnitten. Auf dieſe ſtöͤßt von Norden die durch das ehemalige Muͤhlentor in die Stadt ein:

ö muͤndende Straße von Wandlitz ; bevor fie auf die Berliner Straße trifft, wird fie breiter und die beiden fie

dort oͤſtlich begrenzenden Haͤuſerblocks waren vermutlich die Mitte der ehemaligen Marktanlage. Das Rat­

.| haus liegt im nördlichen diefer Blocks und vor ihm der heutige eigentliche Marktplatz. Gleichlaufend zu dieſer

.. Anlage gruppiert ſich das uͤbrige Straßennetz.

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