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Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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/- 3) 1 AS ö 1 ./ 3 1 . 145 | 88. Eiche. Kirche. Grundriß, links daneben Rippenprofil EICHE

10 km weſtlich von Alt Landsberg . Angerdorf.

Eiche, 1375 bis ins 16. Ih.Bredereke(auchBredereyke, hatte nach dem Landbuch 44 Hufen, der Pfarrer 4; der Kirche ſtand eine Hofſtatt zu, fuͤr deren Nutzung der Pfarrer an ſie einen Zins zahlte. Lehnsinhaber waren Cune Britzik undJacob Blanckenvelde. Den Wagendienſt beſaß der Landesherr. Krug erwahnt. Markgraf Johann belehnte 1433 die Brüder Peter, Mattheus und LorenzGarnkewffer in Berlin mit dem von ihrem Vater zu Eiche ererbten Beſitz(Riedel A XI 336 f). 1449 verkaufte Kurfuͤrſt Friedrich II. dem Berliner Buͤrgermeiſter Peter Garnekouffer(1450, 1480Garnekoper) Eiche mit allen Rechten für zoo Rhein . Gulden(Riedel SB. 298). 1517 der Kanzler Stuͤblinger, 1536 Michael Happe zu E. 1541 gab man Eiche, das 1459 kirchlich zur Propſtei Berlin gehörte(Riedel A VIII 420, bei der Viſitation mit 40 Hufen an, der Pfarrer hatte 4, die Kirche 1 Hufe; die Paz tronatsrechte übten abwechſelnd der Kurfuͤrſt undMichel Happ aus(Riedel A XI 476). 1547 und 1572 die v. Krummenſee, 1593 und 1598 die v. Holtzendorff , nach 1613 wieder die v. Krummenſee zu Eiche. Unter den v. Holtzendorffſchen Erben lagen 1608 bis auf eine große Schäferei 31 Hufen wuͤſt. 1652 waren die v. Löͤben, ſpaͤter die v. Canitz , v. Canſtein(1655), v. d. Hagen, v. d. Schulenburg, 1805 v. Goldbeck, 1836 v. Arnim(ogl. Blumberg) in Eiche anſaͤſſig. 1375: 7 Koſſaͤten, 1450/80: 4 Koſſaͤten, Schafherde erwähnt; 1624: 10 Huͤfner, 5 Koſſaͤten; 1652: 7 Bauern, m Koſſaͤt; 1805: 8 Ganzbauern, Halbbauer, 5 Ganzkoſſaͤten, 3 Einlieger, Schmiede, Krug(34 Hufen). Vgl. über die Kirche oben zu 1375, 1459 und 1541. In dieſem Jahr Kelch, Monſtranz, Kreuz erwaͤhnt, etwa 60 Kommunikanten. Tochterkirche von Blumberg.

Schrifttum: Landbuch 65, 276, 287. Buͤſching 72. Bratring II 201. Berghaus II 337 f., 407, 429. Fidicin 1B 56 f. Riehl⸗Scheu 317. Giertz I 192, 468. H. Sundelin, Nachrichten über das Dorf und Gut Blumberg im Kreiſe Nieder⸗Barnim und die ehemals und jetzt dazu gehörigen Ortſchaften. Bernau 1881. Max Rehberg, Das Dorf Eiche im Kreiſe Niederbarnim (Heimat und Welt 1935 Nr. 13). Kittel IX, 8 f., 30, 55.

kirche

Patron: Stadt Berlin . Kirchenbuͤcher(ſeit 1693) und Kirchenrechnungen(ſeit 1703) im Pfarrarchiv Blumberg. Schrifttum: Ledeburſche Umfrage 1842.

Lage: Oſtlich des Dorfangers etwas erhöht und umgeben von einer mit Ziegelſchichten untermiſchten Feld­ſteinmauer, die ſich im Weſten in einer Ziegelpforte des 16. Ih. mit abgerundeten Formſteinkanten oͤffnet. Sie hat Einfahrt und Fußgaͤngerdurchgang, beide flachbogig.

Baugefuͤge: Ehemals verputzter, im 16. Ih. erneuerter, damals wohl auch eingewoͤlbter mittelalterlicher 88

Feldſteinbau mit in voller Breite offenbar ſpaͤter vorgelegtem Weſtturm, deſſen einſpringender Oberteil Ende des 19. Ih. in Backſtein aufgeſetzt iſt. Im Nordoſten Sakriſteianbau wohl des 18. Ih.; Ledebur nennt als Erneuerungsjahr 1707.

Außeres: Der Unterbau des Turmes, aus unbehauenen Findlingen mit Eckquadern, hat im Suͤden eine hohe ſpitzbogige, ſpaͤter flachbogig verkleinerte Pforte; daruͤber ein Korbbogenfenſter; im Norden und Weſten je ein Schlitzfenſter. Außerdem nach allen vier Seiten je ein Paar ſpitzbogiger Schalluken im ehemaligen Glockengeſchoß. Dieſe ſaͤmtlichen Öffnungen mit Ziegelgewaͤnde, vermutlich Mitte des 16. Ih. Von den je drei flachbogigen Fenſtern der Nord⸗ und Suͤdwand des Schiffes die vier weſtlichen im 19. Ih. nach unten erweitert und wohl auch wegen Empore und Sakriſtei verlegt; die flachbogige vermauerte Suͤdpforte duͤrfte aus dem 16. Ih. ſtammen. Zwei ſchmale aͤltere(3) Fenſter vermauert in der Oſtwand zu erkennen. An einem

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