Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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Liebenwalde 143

113. Liebenwalde . Pfarrhaus. Au friß

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i. Zwei Kronleuchter, Zinnſchalen mit 12 Eiſengußarmen in Form von Hermen, in der Mitte ein auf einer 433 Kugel tanzendes Knaͤblein. Um 1835. Geſamthoͤhe etwa 110 em.

k. Zwei Altarleuchter, Eiſen, 70 em hoch, in Form von ſtehenden Engeln.

I. Glocke, gegoſſen 1832 von E. L. W. Thiele in Berlin .

Rathaus

Von 1627 bis 1783 gab es kein Rathaus; das heutige iſt ein Neubau von 1879. Im Innern befindet ſich 431 eine Anſicht des damals niedergeriſſenen Vorgängers(SI auf Leinwand, 49:45 cm groß). Sie zeigt einen eingeſchoſſigen Putzbau vom Jahre 1783 mit hohem Manſarddach, ſieben Achſen, die Tuͤr in der Mitte. Dieſe war wie die Fenſter einfach rechteckig, von Putzpilaſtern eingefaßt, an den Seiten des Baues eben­falls ſolche Pilaſter. Auf dem Dach zweimal je zwei Fledermausfenſter uͤbereinander.

Handwerksſchilder ­

An der Herberge Mittelſtraße) befanden ſich bis zum Jahre 1937 einige Aushaͤngeſchilder der Gewerke. Zwei davon ſind noch von den Wirtsleuten verwahrt. Das der Hufſchmiede zeigt eine Gruppe von vier Huf­eiſen, das der Schuhmacher eine Eiſentafel mit durchbrochenem Rand, auf der Stiefel aufgemalt waren. Beide werden noch aus dem 18. Ih. ſtammen.

Wohnhãuſer

Bekmann nennt um 1740 fünf Straßen: Breite, Große, Kleine, Neue und Angerſtraße. In den inneren Straßen finden ſich heute meiſtens zweigeſchoſſige Reihenhaͤuſer aus Fachwerk mit Satteldach und Fleder­mausluken; außer der Haustür noch ein Torweg, der durch große Flügel verſchloſſen wird. Hinter den Haͤuſern ein kleiner Hof mit den Stallungen und dem Miſthaufen. Beſonders kennzeichnende Haͤuſer dieſer Art auf 427, 428 der Angerſtraße. Etwas außerhalb gelegen(Anger Nr. 3) das Hirtenhaus, nur eingeſchoſ ſig, aber ſpaͤter nach Oſten erweitert. Die Herberge(Mittelſtraße Nr. 14) mit dem Giebel zur Straße. Zeitlich iſt keines der Haͤuſer genauer feſtzulegen, die aͤlteſten ſtammen ſicher noch aus dem 18. Ih., aber alle ſind durch ſpaͤtere Umbauten zum mindeſten im Innern veraͤndert. Die alten Haustuͤren find, wo fie ſich noch erhalten haben, recht einfach und durch ſchraͤg aufgenagelte Leiſten verdoppelt.

Gleichzeitig mit der Kirche(1833/35) das eingeſchoſſige Pfarrhaus von ſieben Achſen und 12 m Tiefe, 113 mit Satteldach; der Eingang in der Mitte der Laͤngsſeite, von Pilaſtern gerahmt. Auch die auf Rahmen gearbeitete Tuͤr iſt noch aus der Bauzeit. Inneres veraͤndert. Hervorzuheben ſind die guten Maßverhaͤltniſſe der Außenfront.(Ein fruͤheres Pfarrhaus war 1708 erbaut.)

Bekmann erwaͤhnt auch ein Jagdhaus, ſo wie in Groß Schoͤnebeck und Grimnitz, das nahe am Berliner Tor gelegen hat.

Ortsteil Biſchofs werder

Das einſtige, 1789 erbaute Geftüt nur noch in einer Anſicht des 18.19. Zh. erhalten, die ſich in der dortigen Reichshandwerkerſchule befindet. Vgl. auch GSM, Pr. Br. Rep. 2, 1. D. R ., Amt Liebenwalde , Fach 6, Geftütsf, Nr, r. A. Lucke, Geſchichte von

Biſchofs werder Niederbarnimer Kreisblatt 1936 Nr. 160). Schulze 140. A. Lucke, Das Geſtuͤt von 8. (Heimat und Welt 1938 Nr. 39).

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