Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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153
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Münchehofe, Naffenheide 153

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118. Muͤnchehofe. Kirche. Grundriß und Auerſchnitt

Dach: Über dem Chor binderloſes Kehlbalkendach, urſpruͤnglich mit doppelten ſenkrechten Haͤngehoͤlzern. Über dem Schiff neuer Stuhl.

Einbauten: Vor der Apſisoͤffnung, ihren Bogen uͤberragend, ſteht der Kanzelaltar mit ſchlankem fuͤnf­ſeitigen Korb, an deſſen Bruͤſtungen der Salvator und die Evangeliſten gemalt find. Die Rückwand von weinlaubumwundenen Saͤulen neben gerieften Pilaſtern eingefaßt. Uber dem mit Bandelwerk gerahmten Kanzelaustritt ſchön geſchnitzter baͤrtiger Kopf mit Fluͤgeln, der unter dem reich verkroͤpften, mit Pelikan 454 bekröoͤnten Schalldeckel zu ſchweben ſcheint. Große Akanthuswangen; auf den Giebelenden geſchnitzte Bluͤten­vaſen. Beſonders gut die alte Faſſung, weiß und golden, die Saͤulen braun marmoriert. Anfang des 18. Ih. Geſtuͤhl ſchlicht in zwei Bloͤcken, mit vergitterten Ruͤcklehnen und geſchweiften Seiten waͤnden und Tuͤren, die noch die Beſchlaͤge des 18. Ih. haben. An den Chorwaͤnden Ähnliche, kaſtenförmige Sitze; auch die Chor­tür aus dieſer Zeit.

Aus ſtattung: a. Kelch, Zinn, 19 em hoch. An der eiförmigen Kuppa geritzt:MICHAEL KILLIGEN. ( HANNS SCHMIT. 16540.(Stempel: Berliner Beſchau und Meiſter 5 CD mit Sonne.) Zugehoͤrige Patene 17 em Dm.

b. Taufſchuͤſſel, Zinn , 28,5 em Dm. Schlicht rund.(Stempel: Berliner Bär mit IGL 1741%, Meiſter­marke: Hirſch mit JG 2 )

. Schraubflaſche, Zinn, 23 em hoch. Sechsſeitig mit geſchweiftem Griff am Schraubdeckel.(Zinnmarke wie bei b) Beide Stuͤcke laut Kirchenrechnung erſt 1785 6 beſchafft.

Scheune

In einem Gehoͤft weſtlich der Kirche Fachwerkſcheune mit Strohdach; in der Tenne in einem Balken ge­ſchnitzt die Jahreszahl 1745.

NASSENHEIDE 7 km nördlich von Oranienburg . Angerdorf.

Die Markgrafen Ludwig d. M. und Ludwig der Romer belehnten 1350 den Grafen Ulrich v. Lindow u. a. mit derNate­heide. 1418 überließ der Statthalter des Kurfuͤrſten, Wirich v. Treutlingen, Götze Jeger auf 3 Jahre die Neue Mühle bei Boͤtzow u. a. mit dem wuͤſten DorfNatheheyde /. Markgraf Johann vereignete 1428 dem Kloſter Zehdenick das DorfNaſſeheide, ausgenommen die Dienſte, die die Einwohner der Neuen Muͤhle(ſ. o von alters: her geleiſtet hatten, und die gemeine Landbede, wovon ſie indeſſen auf 3 Jahre befreit wurden. 1437 befreite Mark­graf Friedrich d. J. die Einwohner der wuͤſten DorfſtaͤtteNatheheide zum ſchnelleren Wiederaufbau nochmals auf 10 Jahre von ihren Dienſten(ſ. o). Bei der Saͤkulariſation des Kloſters Zehdenick (154 kam N. zum Amt Zehdenick, 1652 zum Amt Oranienburg , 1745 zum Amt Zehlendorf (1763 Amt Friedrichsthal). 1624: 10 Huͤfner, Koſſaͤten, m Hirte; 1652: 3 Bauern, 7 Koſſaͤten; 1805: 8 Ganzbauern, 6 Ganzkoſſaͤten, 2 Buͤdner, 20 Einlieger,! Rademacher, Schmiede, kgl. Hegemeiſter(20 Hufen). Braͤnde von 1810 und 1813.

1541 warNatenheide/ Tochterkirche von Boͤtzow, ſpaͤter von Germendorf .