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Schönow, Schönwalde
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155. Schönwalde. Ehemaliges Bethaus, Anſicht und Grundriß
bogige Suͤdpforte mit Granitgewaͤnden als Vermauerung erhalten. Die Giebelmauer e ines niedrigeren Oſtgiebels mit Rundfenſter darin iſt unter dem Dach ſichtbar. Die alte Weſtwand bei Anbau des Turmes ganz beſeitigt. Stärke der Suͤdwand 1,30 m, der Weſtwand nur 0,72 m.
Ausſtattung: Altarleuchter, Zinn, 22 em hoch. Runder gedrungener Fuß mit der Inſchrift:„Catarina Schulzen 1653“. Der kurze Schaft über breitaus ladendem Tropfteller beſteht ganz aus dem birnfoͤrmigen Knauf.(Stempel: Berliner Beſchau und Meiſter F CD mit Sonne.)
In Bekmanns Nachlaß berichtet der Diakon Chriſtian Sylvanus im Mai 1713 von einem„Paͤbſtiſchen Altar und einem St. Annenbild“.]
Scho Ww- RLDE
10 kin weſtlich von Bernau . Koloniſtendorf.
1753 als Spinnerdorf im Gebiet des Amtes Muͤhlenbeck angelegt(Schulze und 4 Gerichtsſchöͤffen bezeugt). 1805 hatte Sch. 54 Feuerſtellen und 618 Einwohner(( Lehnſchulze, 71 Buͤdnerfamilien, 8 Leinweber, 4 Maurer, 2 Rademacher, 2 Schuſter, 2 Schneider, 2 Tiſchler, 11 Zimmerleute, Windmühle, Krug, kgl. Hegemeiſter zum Muͤhlenbeckſchen Forſt gehoͤrig).
1780/82 Errichtung eines Bethauſes. Früher Tochterkirche von Bernau(ſeit 1866 Pfarrdorf). Nach Sch. eingekircht find die Foͤrſtereien Gorin und Schönwalde (bis 1937 Neumuͤhl benannt, vgl. Schloß Dammsmuͤhle) und Siedlungen.
Schrifttum: Buͤſching 252.— Nicolai, Beſchreibung der Kgl. Reſidenzſtaͤdte, III 1093.— Bratring II 216.— Berghaus I 466, 564.— Riehl⸗Scheu 323.— Paul Ehlert, Die Gründung von Schoͤnwalde (Kreiskalender 1930 S. 64 ff).— M. Rehberg, Schoͤnwalde , das Spinnerdorf(Heimat und Welt 1931, Nr. 29).— Schulze 38.— K. Fiſcher, Schönwalde (Heimatbuch des Kreiſes Niederbarnim , im Druck).
Por fanlage
Dor fplan 1751 von J. C. Loeſcher.— Dasſelbe von Conrad Feige, 1794, mit Lifte ſaͤmtlicher Koloniſtennamen. 613 Beide im GSt2.(Karten der Potsd. Reg. Kreis N. B. Nr. 267 und 283).
Regelmaͤßige Dorfanlage, eine breite Straße, die in ihrer Mitte rechtwinklig durch eine ſchmalere geſchnitten wird. Die Kreuzung als achteckiger Platz, in deſſen Mitte nach Oſten verſchoben die Kirche.
Kirche
Patron: Die Gemeinde. Kirchenbücher(feit 1754) im Pfarrarchiv. Ebenda eine„Zeichnung zum Bau eines neuen Bethhauſes für die Hundert Spinner⸗Familien des zum Koͤnigl. Amte Muͤhlenbeck gehörigen Coloniſten-Dorffs 155 Schoͤnwalde, von Holtz mit ausgemauerten Fachen und Steindach. 65 Fuß lang, 36 Fuß tief, 16 Fuß in Stiehlen“. Bezeichnet: 1778, Huͤbſches Kirchenſiegel mit praͤchtigem Segelſchiff unter Strahlenſonne, 1777. Abdruck in Le: deburs Umfrage.
Schrifttum: Ledeburſche Umfrage 1842.
Bauge fuͤge: Der jetzige Bau iſt ein Neubau von 1843. Der ſchlichte rechteckige Saal im Außenputz durch
ein fache ſpaͤtklaſſiziſtiſche Formen gegliedert.