Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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216
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216 Schönwalde, Schwanebeck

Ausſtattung: a. Am ſchlichten Kanzelaufbau vom Ende des 18. Ih. angebracht ein Gemälde, Ol auf Leinwand, 73: 56 em, darſtellend die Muttergottes mit Jeſuskind und Johannes knaben, die beide mit Roſen ſpielen. Oberitalieniſch. Anfang des 16. Ih.

b. Gemälde, Ol auf Leinwand, 80:65 em. Kreuzigung vor duͤſterer Landſchaft, im Vordergrund die ohn­maͤchtige Muttergottes, von Maria Magdalena geſtuͤtzt. Farben: hellblau, rot, blaugruͤn und orangebraun. Zweite Haͤlfte des 18. Ih.

c. Kelch, Meſſing verſilbert, 26 em hoch, mit Schmuckformen aus der Zeit um 1790.

d. Zwei Altarleuchter, Holz mit Meſſingbeſchlaͤgen, 52 em hoch. Schaft in Form einer kannelierten Säule und Kerzenhalter in Vaſenform, um 1800.

612 e. Kronleuchter, Holz geſchnitzt, vergoldet und bemalt. Aus einer Schale mit bunten Blüten erhebt ſich ein Palmwedel mit Fruͤchten. Die ſechs Arme aus Bronze, vergoldet. Wohl aus adligem Privatbeſitz(Schloß Damms muͤhle?). Zweite Hälfte des 18. Ih.

f. Kronleuchter, Meſſing verſilbert. Zwoͤlf bzw. ſechs Lichtarme in zwei Raͤngen angeordnet. An den Knaͤufen getriebene Schmuckformen um 1720. Wohl nicht mehr in urſpruͤnglicher Zuſammenſetzung. g. Einfache gute Kriegergedaͤchtnistafel von 1813.

Wohnhäufer

Von den eingeſchoſſigen Haͤuſern des großzügig angelegten Straßendorfes noch leidlich erhalten: Nr. 48 am Nordausgang des Dorfes. Nr. 36/37 als Doppelhaus, Haus Nr. 36 erneuert. Nr. 62/ 63 ebenſo, Nr. 63 erneuert. Nr. 69, 98 und 100 je zur Halfte erhalten. Nr. 3. Mehrere noch mit Strohdeckung und den huͤbſchen einfachen Haustüren aus der Erbauungs eit.

Sch V/ RNEBECk

7 km ſuͤdlich von Bernau . Angerdorf.

1257 vereigneten die Markgrafen Johann und Otto dem Kloſter Zehdenick 2 Hufen im DorfSwanebeke, die ihr Hofmarſchall Albero dem genannten Kloſter geſchenkt hatte. Markgraf Ludwig uͤbereignete 1336 dem Altar Johannis des Taͤufers in der Berliner Nikolaikirche 6 Hufen in Sch., die der Berliner Bürger Johannes de Gorczik geſtiftet hatte und die bisher im Lehnsbeſitz von Tylo und Henningus Ruteling geweſen waren. 1375 zaͤhlte Swanebeke nach dem Landbuch 62 Hufen, 16 Koſſaͤten. Krug, Windmuͤhle erwahnt. Einnahmen hatten dort der Berliner Buͤrger Hans Aken und Steger, ein Berliner Altar, Wilke Borchard, Benefelder, ein anderer Altar und die Zehdenicker Nonnen. Ober- und Niedergericht, Wagendienſt und Patronat beſaß der Berliner Bürger Peter Rode. 1417 verkaufte Markgraf Friedrich 2/ z von Sch. wiederkaͤuflich an den Bernauer Bürger Hans Berg­holz, ausgenommen, was nach dem Tode des Rode an den Markgrafen gefallen war. 1419(2) verpfaͤndete er ein Drittel von Sch. an Katharina Done wizynne und Heinrik Gleyneke, Bürger zu Coͤlln . 1427 verpfaͤndete Mark­graf Johann Sch. an Heinze Donner, wiederum ausgenommen, was von den verſtorbenen Berliner Buͤrgern Peter Raden und Hans Doͤpler an ihn gefallen war(vgl. Riedel SB. 283 zu 1438). 1427/1428 wird Pfandbeſitz der v. Schlieben in Sch. bezeugt. 1457 verſetzten die v. Arnim 2 Höfe mit 8 Hufen in Sch. an die Berliner Bürger Wilke und Hans Blanckenfelde. 1470 war Sch. Leibgedinge der Eliſabeth, Gattin des Ludeke v. Arnim(vgl. Riedel A XII 214 f. zu 1472} XIII 416 zu 1486 u. 442 zu 1498). 1577 zum Amt Bieſenthal (1839 zum Amt Muͤhlen­hof). 1608 Freigericht bezeugt. 1624: 17 Huͤfner, 7 Koſſaͤten, 1 Hirte, 1 Müller(7. Koſſaͤt), 1 Schmied; 1805: Lehn­ſchulze, 14 Ganzbauern, 6 Ganzkoſſaͤten, Buͤdner, m Einlieger, Windmühle, Krug(57 Hufen).

1375 hatte der Pleban vier Hufen, die Kirche eine(über den Patronat vgl. oben). Patrone waren 1541 die v. Arnim. 2 Kelche, Monſtranz, Pazifikale erwähnt, o Kommunikanten. Mutterkirche(Tochterkirche Birkholz. Schrifttum: Riedel A X 499; XI 322 f., 402, 481; XII 170 f, 215; XIII 128, 148, 416, 442; SB. 229, 275 f., 283, og; C III 501. Krabbo Nr. 804. Landbuch 68, 280, 287. Buͤſching 257. Bratring IL 216. Fidiein IB 110f. Riehl⸗Scheu 323. Germania Sacra I 1, 344. Schulze 8. Kittel 12 f., 28.

Kirche

Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1595) im Pfarrarchiv. Inventarium 1860 und Bauakten(ſeit 1861) im Staatlichen Hochbauamt.

Schrifttum: Ledeburſche Umfrage 1842(unergiebig7. Bergau 695. Dehio II 436.

Lage: Auf dem Friedhof inmitten des Dorfangers, heute zwiſchen zwei Straßen.