niſon zurück und blieb bis 1848; dann lag ſeit 1849 die Militär-Reitſchule in Schwedt , die 1866 dem alten Regiment wieder Platz machte. Seit Ende des Weltkrieges liegen zwei Schwadronen des 6. preußiſchen Reiterregiments in der Kaſerne, darunter die Traditions— Schwadron der Schwedter Dragoner. Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts paßte ſich die Stadt den Erforderniſſen der Neuzeit durch Gründung von Schulen(Hohenzollern— Gymnaſium), Errichtung von Krankenhäuſern, Einführung von Gas, Waſſerleitung und Kanaliſation ſowie Anſchluß an die Überlandzentrale an. Etwas Induſtrie wie Stein— druckerei, Seifenfabrik, Kalk- und Ziegelbrennerei ſiedelte ſich an. Auch die Preſſe finden wir mit zwei Blättern, der Schwedter Zeitung und dem Schwedter Tageblatt, die beide für Vierraden mit beſonderem Kopf erſcheinen, vertreten. Die 1806 vernichtete Brücke wurde 1838 wieder erſetzt, 1911 wurde ſie ein Raub der Flammen. Seit 1928 beſteht eine neue ſteinerne Brücke. Vom Eiſenbahn -Verkehr wurde Schwedt gänzlich ver: nachläſſigt. Zwar ſollte die Berlin-Stettiner Bahn anfänglich über Schwedt geführt werden, doch wurde, angeblich auf Betreiben der Stettiner Kaufmannſchaft, der Weg über Angermünde⸗-Paſſow gewählt(1842 bis 18177. Damit hörte der Verkehr auf der 1828 fertiggeſtellten Staatschauſſee nach Stettin zum Nachteil der Stadt völlig auf. Erſt 1873 erhielt Schwedt durch eine Stichbahn von Angermünde Anſchluß an das Eiſenbahnnetz. Bei der Anlage der Bahn ſcheute man ſich nicht, die herrlichen Alleen zwiſchen dem Schloß und Monplaiſir3 mit einem Damm zu durchſchneiden und ſo das wundervoll geſchloſſene Bild aus alter Zeit zu zerſtören. 1898 erhielt die katholiſche Gemeinde eine eigene ſchöne Kirche in märkiſcher Backſteingotik(Erbauer Haſak). 1907 kaufte die Stadt, der das alte Rathaus zu klein geworden war, das ehemalige v. Arnimſche Palais an der Schloßfreiheit und richtete es als Bürogebäude ein. Seit 1710 hatte Schwedt , an dem wichtigen Poſtkurs nach Königsberg in Preußen gelegen, ein Poſtwärteramt. 1888 wurde ein neues Poſtgebäude errichtet. Bei der Auseinanderſetzung zwiſchen dem ehe— maligen Herrſcherhaus und dem Staate blieb die Herrſchaft Schwedt Eigentum des Hohenzollernhauſes. Sie unterſteht jetzt der Hofkammer in Charlottenburg , die auch die Patronatsrechte an der Stadtkirche und der Schloßkirche ausübt. In Schwedt befindet ſich ein Kronfideikommißrentamt. Es beſtehen die Stadt⸗ und die Schloßkirchengemeinde; zur letzteren ſind die Reformierten in Vierraden , Blumenhagen und Gatow eingekircht. Der Pfarrer der franzöſiſchen Gemeinde iſt zugleich Schloßprediger. Eingekircht iſt hier die franzöſiſche Gemeinde von Vierraden . Die Synagoge iſt gemeinſam für Schwedt , Vierraden und Heinersdorf. Die Einwohnerzahl betrug 1840: 5516, 1850: 6725, 1861: 7692. Ihren höchſten Stand erreichte fie 1395 mit 10114 Einwohnern. Seitdem iſt die Zahl auf 9480 i. J. 1910 und weiter auf 8859 i. J. 1925 geſunken.
) Monplaiſir entſtand 1630 unter dem Amtshauptmann Jobſt v. Oppen. Es blieb bis 1864
Domäne, bei der die Markgrafen ein Luſthaus anlegten, dem Stadtſchloſſe genau gegenüber gelegen.
Dann erwarb die Stadt Monplaiſir und parzellierte es.