Schwedt.

Stadt. 8859 Einwohner, 3035,7 ha.

Geſchichte.

Quellen.

Von örtlichen Quellen haben ſich nur die Kirchenbücher, die 1662 beginnen, erhalten. Die rat— häuslichen Akten fangen erſt mit dem Jahre 1800 an, Urkunden ſind überhaupt nicht vorhanden. Das Schloßarchio enthält vornehmlich Domanialia ſeit 1610, doch auch Briefe der markgräflichen Fa­milie(18. Jahrh.). Deshalb muß eine Darſtellung der Stadtgeſchichte Schwedts hauptſächlich auf den Beſtänden der ſtaatlichen Archive fußen. Zuerſt iſt zu nennen das Geheime Staats­Archiv(SSIM.) in Berlin, deſſen Aktenbeſtände in Rep. 21 Nr. 143 und 143 a mit dem Jahre 1557 beginnen(Vorakten ſeit 1425 ff.) und bis 1854 reichen. Daneben iſt vor allen Dingen zu nennen das Lehnsarchiv Rep. 78; daſelbſt I Generalia 25 a Muſterung 1610; IIH 82 Belehnungen der Grafen von Hohenſtein 1515 bis 1559; III S 47 Privilegien u. a. 1465 bis 1747; IVS 6 Innungsprivilegien; Rep. 47 824 Kirchen- und Viſitationsſachen 1690 bis 1819; Rep. 47 Nr. 13 u. 15 Kirchenviſitationen. Die in Rep. 92, Beckmann VE 5(Schwedt), ruhende Sammlung bietet nur unbedeutendes Material. Generalkarte der Herrſchaft Schwedt von 1747 in der Kartenſammlung des GStWA. Brandenburg VI 14.

Neben den Beſtänden des Geheimen Staatsarchivs in Berlin kommen vor allem die umfang reichen Archivalien des Staatsarchivs in Stettin(wohin fie 1831 durch Verfügung des Ober­präſidenten überwieſen wurden) und des Hausarchivs in Charlottenbur g in Frage (in beiden„Schwedter Archiv“ genannt). Die wichtigſten Urkunden ſind gedruckt im Pommerſchen Urkundenbuch(Ppomm. UB.) und bei Riedel(der in der üblichen Weiſe zitiert if), beſonders im Band A XIII.

Literatur. Die Geſchichte der Stadt und Herrſchaft Schwedt zuſammen mit der von Vierraden iſt des öfteren bearbeitet worden. Eine neuere zuſammenfaſſende Arbeit fehlt. Von älteren Darſtellungen ſind zu nennen die anonym erſchienenen Werke von:

F. P. v. Prob ſt, Beiträge zur Geſchichte und Statiſtik der Stadt und Herrſchaft Schwedt. Schwedt 1824, kl. 80, 90 S. 2. Aufl. unter dem Titel: Die Stadt und Herrſchaft Schwedt. Ein hiſtoriſcher Beitrag. Schwedt 1834, kl. 8o, 34 S.. J ea.

T

F. L. v. Medem, Geſchichte der Stadt Schwedt und des Schleſſes Vierraden. Baltiſche Studien, 4. Jahrg.(Stettin 1837), 2. Heft, S. 100 bis 242.;

Medem gibt 14 wertvolle Urkundenbeilagen und eine Siegeltafel. Nachträge und Berichtigungen dazu erſchienen in den Baltiſchen Studien, 5. Jahrg.(Stettin 1838), 2. Heft, S. 192 bis 211.

Auf beiden genannten Arbeiten fußend, ſchrieb G. Thomae ſeine fleißige und wertvolle „Geſchichte der Stadt und Herrſchaft Schwedt“(Berlin 1873), 80, VIII und 319 S. Statiſtiſche Nach­richten bieten Joh. Ernſt Fabri im Neuen geogr. Magazin, III 1. Stück, S. 79 ff.(Halle 1786) und Bratring in ſeiner bekannten Topographie(1800 bis 1805). Daneben find heranzuziehen die Dar­ſtellungen von Fidiein in den„Territorien“ Bd. IV und von Ber ghaus im„Landbuch der Mark Brandenburg“. Für die neueſte Geſchichte findet ſich einiges Material in der Feſtſchrift„Zum

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