Die Prämonſtratenſer wählten für ihre Niederlaſſungen gern Orte von hiſtoriſcher Bedeutung und zentraler Wichtigkeit. So mag auch das ſlawiſche Dorf Gramzow mit ſeiner Kirche, in der wir zweifellos eine alte Miſſionskirche zu ſehen haben, ein Ort von größerer Bedeutung geweſen ſein. Darauf weiſt vielleicht der Name(Gramzowe 1178, Gramazohe 1225, Ghramſow 1399, Chramtzow 1448, Grampezow 1469) hin, der vom ſlawiſchen„chräm“, einen der Gottesverehrung geweihten Platz bezeichnend, herrühren ſoll. Möglicherweiſe war hier eine alte ſlawiſche Opferſtätte).
Eine ſpätere Nachricht bezeugt, daß das Kloſter einſt gänzlich in der Einöde— in maxima solitudine— errichtet worden ſei Y). Nordweſtlich vom Dorfe, zwiſchen zwei Seen, errichteten die Mönche von Jerichow die Kirche und die Kloſtergebäude. 1224 tritt uns das Kloſter zum erſtenmal als ſolches urkundlich entgegen(Pomm. UB. L169). Über die Beſitzgeſchichte haben wir nur ſehr lückenhafte Nachrichten. 12363) muß Gramzow das Dorf Walentin“ der Stadt Prenzlau überlaſſen und erhält als Erſatz 66 Hufen zu Triſtingo w ern bei Suckow. 1264 ſchenkte ihm Barnim J. das Dorf Beyersdorf bei Pyritz , aber ſchon 1341 trat es das Dorf an das Nonnenkloſter zu Pyritz ab). 1289 erhielt Gramzow eine große Schenkung als Erſatz für erlittenen Schaden 7). Bogislaw IV. , Barnim II. und Otto J. beſtätigten ihm die Dörfer Scherpingsdorf(wüſt)h, Radewitz, Grünz, Blumberg , halb Petershagen (alle im Kreiſe Randow), ſowie Loiſt, Beyersdorf und Marienwerder (im Kreiſe Pyrit. Dieſe Beſitzungen hatte es nach und nach erworben. 1291 gab das Kloſter Anſprüche an Sparrenwalde bei Stettin zugunſten des dortigen Marienſtiftes gegen Entſchädigung auf. 1306 hat das Kloſter 2 Häuſer in Prenzlau . Grünberg bei Prenzlau , Einkünfte aus Weſelitz und Bietikow folgten bis 1375, 1410— 1411 kamen Bede und 3 Höfe, 1498 zwei Teile von Weſelitz in feinen Beſitz). 4 Hufen in Lützlow werden 1451, 1475 bis 1493 Gerechtigkeiten in Grentze(Grünz?) angekauft. 1490 iſt Brie ſt faſt ganz Kloſterbeſitz.
Eine Sonderſtellung nahm der große pommerſche Beſitz ein, der 1524 noch eine letzte Generalbeſtätigung erhieltlo). Der geſamte Beſitz war verafterlehnt; Lehnsträger waren die v. d. Schulenburg zu Löcknitz,. Sydow zu Blumberg , v. Reinkendorf, v. Liebenthal und v. Elsholz zu Petershagen u) und die Stadt Pyritz . Für die ſpätere Entwicklung
1) Berghaus II 308.
2) Riedel A XIII 181(1245).
3) Über die Anſetzung dieſer 1336 dat. urk. vgl. Haſſelbach u. Koſegarten, Cod. dipl. P-otr. 976,
4) Wüſt, heute Gut Wollenthin öſtlich von Prenzlau .
5) Heute wüſt.
) Pomm. UB. II 114. Sta. Stettin , Copialbuch des Auguſtinerinnenkloſters zu Pyritz , 29.
) Pomm. UB. III 70= Riedel A XIII 486.
8) Und zwar Deutſch - und Wendiſch⸗Blumberg. Heute iſt nur e i n Ort vorhanden.
9) GESt. um O. Kloſter Gramzow 1. 2. 8. Riedel CI 244. A XIII 504.
19 Riedel A XIII 506.
u) Um den Beſitz von Petershagen kam es auf Grund dieſer Verhältniſſe zum Prozeß zwiſchen Dubislaff und Jürgen v. Eickſtedt zu Rothen-Klem penow und Hans und Caſpar v. Elsholz zu Grünberg; das Kloſter hatte 1525 nach dem Abſterben des letzten Elsholz zu Petershagen (Heinrich, Bürgermeiſter von Gartz das Dorf an die v. Eickſtedt verliehen. Die Vettern v. Elsholz, die eines Stammes