Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
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272 Gramzow (Geſchichte des Kloſters).

war es wichtig, daß dieſe Gebiete unter der Oberlehnsherrſchaft der Stettiner Herzöge ſtanden, ihren Roßdienſt dem Herzog leiſteten, ſodaß ſie bei Aufhebung des Kloſters dementſprechend nicht an Brandenburg , ſondern an Pommern fielen.

| Zur Reformationszeit beſtand der Kloſterbeſitz in der unmittelbaren Umgebung des Kloſters aus einem abgerundeten geſchloſſenen Gebiet, das Gramzow , Brieſt, Fredersdorf , Meichow, Melz ow und Teile von Lützlow ſowie Weſelitz um: faßte. Im Oſten ſchloß ſich unmittelbar der pommerſche Beſitz jenſeits der Randow an (Blumberg ), weiter entfernt lagen Grünz und Radewitz ſowie Petershagen . Von dem Beſitz im Kreiſe Pyritz war oben die Rede.

Stellung zu Als eine Stiftung des Greifenhauſes war Gramzow erwachſen; aber noch um die

* M. ö. ON.... z. r Or

; Brandenburg Mitte des 13. Jahrh. ſcheint es nicht mächtig und reich genug geweſen zu ſein, um des

ö weltlichen Armes entbehren zu können. Als die politiſchen Verhältniſſe in der Uckermark ommern.

ſich von Grund auf zu ändern begannen, bahnte Gramzow zu den kommenden Herren vorſichtig Beziehungen an: 1245 begab ſich das Kloſter in den Schutz der Markgrafen Johann und Otto von Brandenburg und übertrug ihnen die Vogtei(advocatia) ihres Kloſters 1). Trotzdem entzogen ihm die Pommern nicht ihre Gunſt. Noch 1289 gewährten fie dem Kloſter Steuer- und Zollfreiheit und beſtätigten ihm den großen pommerſchen Beſitz?). 1354 kam dann das Kloſter mitſyme gantzen engen an Pommern zurück 3) und ſchon im folgenden Jahre ſetzte ſich der neue Herr kräftig für ſein Kloſter ein, das in den Kämpfen um die Uckermarkdicke und mennichwerve benomen und begaſtet und dem meel und vleiſch, koye und ſwin genommen worden waren(Riedel B II 373, 374.

1447 wird zwar ſchon im Mühlhäuſer Vertragder probſt und Kloſter zcu Gramp­czow Friedrich d. A. von Hohenzollern zugewieſen, aber erſt 1468 kehrt das Kloſter in die Botmäßigkeit der Kurfürſten zurück und huldigt 1469 alsein furſten cloſter'.

. Geiſtliche Zum Camminer Biſchof, in deſſen Diözeſe Gramzow lag, unterhielt das Kloſter Stellung. kaum engere Beziehungen, wenn es natürlich auch zu Biſchofszehnt, Hufengeld(2 ß von der Hufe) und Prokuration(4 Faß Paſewalker Biers) verpflichtet war. Viel ſtärker war die Bindung zum Prämonſtratenſerorden, deſſen Magdeburger Provinz Gramzow als Filia von Jerichow angehörte. Die Magdeburger Provinz, zu der 16 Klöſter gehörten, hatte ſich 1295 für exemt vom Orden erklärt und war durch päpſtliches Privileg unmittel­bar der Kurie unterſtellt; ſie hielt alle 3 Jahre Generalkapitel in Magdeburg ab, auf dem Gramzow Sitz und Stimme hatte. Es unterſtand Magdeburg alsmater und caput. * Das Defenſionsgeld betrug, Mark, die Kontribution für die Zwecke des Ordens 3 Vier mit Heinrich zu ſein behaupteten, erhoben Anſpruch an das Gut. Der Prozeß begann 1532 und endete 1583 zugunſten der v. Elsholz vor dem Reichskammergericht(StA. Stettin, Reichskammergerichts akten E 62 Ibis III und GStX. Berlin , Rep. 21 Nr. 59). Verſuche des brandenburgiſchen Kurfürſten, daraus Kapital zu ſchlagen, mißlangen. ) Riedel A XIII 484 f.! 2) Ebenda 486. B II 351. c Klem pin, Diplom. Beitr. zur Geſchichte Peumerns(Berlin 1869) 393,