Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
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Gramzow (Geſchichte des Marktfleckens). 275

betrugen 267 Tlr. 14 Sgr. 101/, Pf. an ſtehenden Zinſen; ferner kamen einAuffahrt undAbfahrt 1), 15 Tonnen Krugbier, die Naturalpacht und der Fleiſchzehnt. Zum Amte gehörten ferner? Mühlen(Rode:[Heute Rote] Mühle und Paſſower Mühle), 15 Seen?) und Waldungen, der Zehnebeck(öſtlich), der Ratzeburg (weſtlich vom Kloſter), die Melzowſche Heide und die Rodeberge bei der Rodemühle.

Nach der Reformation wurden die Kloſtergüter eingezogen. 1536 war Hans v. Arnim Landvogt der Uckermark geworden. Er ſtellte im gleichen Jahre den Beſitz des Kloſters an Koſtbarkeiten(u. a. ein ſilbernes Marienbild, 10 vergoldete Kelche, 3 ſilberne Kelche, 8 pacilicalia[Kußtäfelchen], Kannen, Kreuze, Weihrauchgefäße) feſt und bereitete alles zur Beſchlagnahme vor. Er wurde dann zum Hauptmann der Stiftsgüter beſtellt. Der letzte Propſt genoß bis 1510 das Gnadenbrot. 1546 trat an Arnims Stelle Georg v. Lind­ſtedt, dem die Klöſter Gramzow und Seehauſen für 8100 fl. verſchrieben wurden. 1580 war Hans v. Thermo Hauptmann, 1581 bis 1628 Bernd v. Arnim auf Gerswalde. Er legte 1592 das neue Erbregiſter an. Gramzow und Seehauſen wurden zu einem kurfürſt lichen Amte mit dem Sitz in Gramzow zuſammengelegt. 1664 wurde Seehauſen wieder abgetrennt und dem Joachimsthalſchen Gymnaſium als Schulamt überwieſen. Die Schäden des 30 jährigen Krieges wurden durch Anſiedlung von Holländern 3) und Fran­ zoſen wieder ausgeglichen. 1805 gehörten zum Domänenamte 8 Vorwerke, die z. T. ver­erbpachtet waren, 1850 die Pachtungen Gramzow , Wendemark und Weſelitz mit 16 817 Morgen. Das Areal der Forſt betrug 1864 6995 Morgen. Die Amtsgebäude wurden um 1800 von der Kloſterruine weg an die heutige Stelle verlegt.

Der Marktflecken.

Die 1178(11687 zuerſt genannte villa Gramsower entwickelte ſich neben dem Klo­ſter zu einem Marktflecken, der gelegentlich auchStädtlein genannt wird. 1288 ver­glich ſich das Kloſter mit dem Städtchen über deſſen Feldmark, Holzungs⸗ und Fiſcherei­Gerechtigkeiten; ſtatt 6 Hufen bekam es 69, dafür traten die Bürger einen Überſchuß nach Schmölln und Ziemkendorf zu an das Kloſter ab. 1305 erhält das Städtchen vom Kloſter den Zoll; das Stättegeld vom Jahrmarkt ſoll der Pfarrkirche zufallen. 1370 wird die Orbede aus, Grampzow in Höhe von 10 Mark im Landbuch erwähnt(S. 9), während ſonſt der Ort darin nicht vorkommt. 1532 entſtand abermals Streit zwiſchen dem Kloſter und der Stadt über die Dienſte, das Brauen, die Bierzieſe und die Hütung. Damals wurde beſtimmt, daß jeder Anſpänner dem Kloſter in jederFahrzeit 1 Tag dienen, jeder Braubürger dem Propſt von der Tonne Bier 12Pf. geben ſollte. Die Anſpänner ſollten Holz zum Ziegelofen fahren, ihre Frauen die Kloſterſchafe waſchen und ſcheren.

I) Annahme- und Abzugsgeld der Bauern bei Übernahme oder Verkauf eines Hofes.

Y Fidiein, Territ. IV 212, führt darunter dieTriſtinen an und die Wrute auf dem Felde Wruſt. Das Original des Erbregiſters lieſt Trinne undBrieſt.

3) GStA. Rep. 21 Nr. 59. Die Vermittler der Anſiedlung von 200 Seelen Holländer, Holſteiner, Bremer waren Arnoldus Rejnerts und Reinhart Coerman,Erbpoſſeſſores(Pächter) des Amtes

Gramzow 1650 bis 1655,

Auflöſung und ſpätere Schickſale. Das Amt.