Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
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Golm Zichow . 297

Von einem Baldachin, der früher über dem Patronatsſt uhl an der Suͤdwand der Kirche angebracht war, haben ſich im Turm Reſte erhalten, naͤmlich zwei Hermenſtuͤtzen und das Gebaͤlk. Auf aͤhnlichen Stuͤtzen ruht jetzt auch die Orgel mit ihren baluſterartig ausgeſchweiften Bruͤſtungsbrettern. z

Das einfache Geſtühl der Kirche zeigt im barocken Geſchmack gemalte Akanthus­fuͤllungen und ſtiliſierte Marmorierung auf grauem Grunde.

Zwei kleine Bronzekronen aus ſchwungvollen Rokokoranken. Erſte Haͤlfte des 19. Jahrhunderts.

Barock verziertes Türſchloß(Abb. 181).

Abb. 181. Golm. Türſchloß in der Kirche.

Das einzige noch vorhandene Bauernhaus, früher dem Schmied gehörig, ſteht nach fraͤnkiſcher Art ſeitwaͤrts am Hofe und hat an dem der Straße zugekehrten Giebel eine nur vom Hofe aus zugängliche Laube, die aber nur zwei Achſen Laͤnge hat und die Haͤlfte des Giebels einnimmt. Im uͤbrigen zeigt die Anlage des Hauſes die gew oͤhnliche Einteilung mit Flur und Kuͤche im mittleren Drittel.

Zichow .

Zichow , 18 km nördlich von Angermünde . Gem. 200 Einw., 530,8 ha; Gut 278 Einw., 1038.5 ha.

Bei der urſprünglich ſlawiſchen Siedlung ſcheint in der deutſchen Koloniſations zeit des 13. Jahrhunderts eine Burg angelegt worden zu ſein, die ſich einerſeits in das Befeſtigungsſyſtem längs des Randowbruches von Löcknitz bis Schwedt einfügte, ander ſeits die Straße Prenzlau⸗Paſſow⸗Schwedt zu ſperren imſtande war. Die älteſte Nach richt über Zichow (Tzikow, Czichow, Zichaw, Ziechow) findet ſich in einer Urkunde des

Klofters Gramzow v. J. 1288, in der das Kloſter ein Stück Holzung an der Randow bei