Teil eines Werkes 
Abth. 1 (1862) Handschriften / von F. Lebrecht
Entstehung
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hang mit dem Osten und mit Nordafrika war, 1) und dass ein äusserer Wohlstand den Fleiss des Abschreibers, wie die Be­schaffung guter Originale begünstigen konnte. Daher galten im 12. Jahrhundert die spanischen Exemplare als die correcteren, sowie man ja auch bei den Bibelcodices den spanischen den Vorzug zuerkannte. 2).

§. 16.

Namen der Handschrift.

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Die Ausdrücke Handschrift," manuscriptum" und" ( oder später nn) haben erst nach Erfindung der Buch­druckerkunst ihre jetzige negative Bedeutung erhalten unge­druckt. In älterer Zeit sagten sie nur aus: eigenhändig" ge­schrieben( oder eigenhändige Unterschrift), was wir jetzt, auto­graph" nennen. Dies letztere verstehen die jüdischen Gelehrten des Mittelalters, wenn sie vom eines Vorgängers spre­chen,) und erst in neuerer Zeit hat man das Wort als treue Uebersetzung von manuscriptum und Handschrift für ein un­gedrucktes Exemplar eines Buches gebraucht. 4)

Im Mittelalter war der gewöhnliche Name für Exemplar," ,, Handschrift" bei den arabisch redenden Juden ND 5), was auch für einzelne Lesarten ND gebraucht wurde; bei den Ju­den in christlichen Ländern gradezu: DD. So Nathan b. Je­chiel im Aruch, so Raschi und die Tosa fot unzählige Male. Dicse Bedeutung haben die Alten aber schon dem Worte ver­gob bou

1) So z. B. führt Alfasi den Hai Gaon und den R. Chanannel gar oft an, während der gleichzeitig schreibende Franzose Raschi den erstern nur ei­nige Male und den letztern, wie gesagt, gar nicht nennt.

2) So z. B. Salomon Norzi, der auf jeder Seite die" o( d. h. DD 1750) zu Rathe zieht, wie auch Serachja im Maor und Nachmanides oft von dem Vorzuge der spanischen Exemplare sprechen.

3) So z. B. Raschi Sukka 40 von dem Autograph des Rabbenu Ger­schom, und so Nachmanides vom Autograph des Alfasi( Milchemeth Jehova zu Baba Bathra Cap. 7 u. Cap. 9.

4) In der Anfangszeit der Buchdruckerkunst gebrauchte man auch D, welches man aufgeben musste, da das ähnliche, aus demselben griechischen Worte тʊлоs gekommene DD7 grade für Druck" gebraucht wurde. Das DD wird aber im Talmud schon für Exemplar" überhaupt genommen.

G 0

5) Es ist das arabische Alfasi gebraucht

gewöhnlich, ich

kann nicht sagen, ob ausschliesslich. Maimonides , abwechselnd mit DD, und

.häufig für Lesart נוסחא