Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
Seite
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SOMMER

Honigfarbne Sommertage! Reglos ruht am Baum das Blatt, und mit trägem Flügelschlage hängt ein Falter, sonnesatt, bunt an gelben Blütendolden. Stille ward die Welt und golden.

O du Zeit der Lichtgelage!

Die beschwingte Trunkenheit

wird am Ende heller Tage

dunkelnde Versunkenheit.

Und die Seele schließt die Schwingen gleich gestillten Schmetterlingen.

Wenn es durch die dunklen Räume

nachts wie Geigentöne blinkt,

und am Grund der Sommerträume Dämmer nicht und Kühlung winkt, wisse dann, des Tags Geglute

singt und siedet noch im Blute!

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