Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
Seite
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DErR WEG IN DAS WAHRE

Schmück die Außenmauer, reihe Kranz an Kranz, heuchle frohe Dauer deinem Mahl und Tanz! Auf der Gasse prahle

mit gewölbter Brust: hoch bei dir im Saale throne stete Lust!

Bin ich dir Vertrauter? Hast du mich durchschaut?

Ist die Wahrheit lauter,

schreit sie nicht so laut.

Soll ich ihr mich beugen,

lösch den Zweifel aus!

Für dein Glück zu zeugen,

führ mich in dein Haus!

Fremdling, ja, bestaune, was der Fremde wagt, den des Zufalls Laune bringt und weiterjagt! Lächeln hat im starren Antlitz nicht mehr Ort. Weisest kalt den Narren von der Schwelle fort.

Die ihr Haus entriegeln ohne Heuchelei,

an verhüllten Spiegeln führen sie vorbei

tiefer hin ins Wahre, bis dem Gang zuletzt die verhüllte Bahre schwarz das Ende setzt.

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