XI.
Einst ist von fahrendem Volke im Schloß ein seltsames Lied mir erklungen.
Es sagte von einem Kaisersproß,
der noch im Kerker gesungen.
Ketten war über den Singemund
keine Gewalt gegeben.
Aus modrigem Dämmer zu jeder Stund stieg Jubelgesang an das Leben.
Welch ein Sehnen wird in mir laut?
Bin kein sizilischer Knabe. Nordlandskönig, in Fesseln ergraut, krächze du wie ein Rabe!
Mir steht zum Wohllaut der Weg nicht frei, mir ziemt die gellende Lache,
mir ziemt das hämische, heische Geschrei eines Betrognen um Rache.
Klar wie die Augen das Leben sahn, sehn sie zum Letzten die Wende. Gott, erbarme dich, schick einen Wahn
als Linderung mir für das Ende!
Gib mir nach Bechern mit bitterstem Weh in ihm einen Tropfen der Süße!
Wirble den Wahn hehlend wie Schnee
auf die Spur meiner blutenden Füße!
