Zeitschriftenband 
Theil 2 (1833)
Entstehung
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Vorrede

Auch dieſem zweiten Bande brandenburgiſcher Urkunden weiß der Herausgeber nur wenige Worte voranzuſchicken. Er enthält Urkunden aus der Zeit Churfuͤrſt Albrecht Achills bis zum Tode Joachim des Erſten und das Bemuͤhen iſt dahin gegangen, nur wichtigere und intereſ­ſante Stuͤcke aufzunehmen. Es iſt freilich eine eigne Sache, zu beſtimmen, ob eine Urkunde erheblich ſei oder nicht; dem Kenner und Freunde der vaterlaͤndiſchen Geſchichte iſt eigentlich alles wichtig und wer aus der Geſchichte nur die Momente herausheben will, die von welt­hiſtoriſcher Bedeutung ſind, fuͤr den ſind Urkundenſammlungen uͤberhaupt nicht veranſtaltet. Daß dieſer Codex brandenburgiſcher Urkunden vorzuͤglich das ſpaͤtere Mittelalter umfaßt, hat der Herausgeber ſchon in der Vorrede zum erſten Theile zu rechtfertigen geſucht, wie er aber bei der Auswahl zu Werke gegangen iſt, davon werden die dem dritten Abſchnitte dieſes

Theils vorangeſtellten Bemerkungen(pag. 201.) einigen Aufſchluß geben. Der zweite Abſchnitt enthaͤlt zwar keine hiſtoriſch wichtigen Urkunden, fie erſcheinen aber in rechtsgeſchichtlicher Hin­

ſicht von Bedeutung und die ihnen vorgeſetzte kleine Abhandlung macht weder auf das Ver­dienſt neuer Reſultate, noch uͤberhaupt auf gelehrte Forſchung Anſpruch, ſie ſoll vielmehr nur die Aufmerkſamkeit der vaterlaͤndiſchen Juriſten auf die alten Rechtsdenkmahle leiten. So beſaß die kleine Stadt Schoͤnfließ in der Neumark ein erſt vor Kurzem verſchwundenes Pro­tokollbuch aus dem vierzehnten Jahrhundert und wie vieles mag ſtuͤndlich mit andern alten, angeblich unbrauchbaren Aeten vernichtet werden!

Faſt alle in dieſem Bande enthaltenen Urkunden ſind den alten gleichzeitigen Copial­buͤchern des kurmaͤrkiſchen Lehnarchivs entnommen, die Correctur hat der Herausgeber, in ſteter Vergleichung mit dieſen Originalhandſchriften, ſelbſt beſorgt und er glaubt, daß der

Druck im Ganzen hoͤchſt correct zu nennen ſei, wiewohl die Möglichkeit kleiner Irthuͤmer

nicht ganz abgeleugnet werden kann. Die Interpunetion iſt nur ſparſam gegeben, weil oft

der Sinn davon abhängt, ſonſt iſt die Orthographie unverändert geblieben, nur etwa hier

und da die gar zu haͤufigen großen Anfangsbuchſtaben in kleine, auch das v an paſſenden