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Theil 2 (1833)
Entstehung
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295
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halb ſoll von ydermeniglich unbelaidigt und unge Irret pleyben. Actum koln an der Sprew Dinſtag nach ketare Anno 1529. Relator. Th. Krul Dechant und Jo. Schrag Secretarien.

LXXX. 1535. Gildeartikel der Weingaͤrtner zu Brandenburg.

Wir Joachim von gots gnaden Marggraf zu Brandemburg Ehurfurſt ꝛc. Bekennen ꝛc. Als

uns die wirdigen unſer liebe andechtigen und getrewen probſt, Dechant und gantze Capittell der Thumkirchen, probſt, prior und Capittell auf dem berge, Auch Guldenmeiſter und guldenbruder der gemeinen Bruderſchaft Sanct Urbani, der weyngerthner gulde vor und In unſer Altenſtadt Brandemburg, haben uns berichten laſſenn das ſye gemeiner gulde zu guthe, und auch zu erhaltung gutter nachbarſchaft fried und guthen willen, zu vorhuttung ſchaden und Irrung, etlich artickell und Stattut eintrechtiglich In vorgangen Jaren ufgericht und vorordent haben, die auch byßhere alſo In wirden erhalten ſein, domit aber dieſelben Statutt hinfurder deſte ſtatlicher mochten gehalten werden, haben ſye uns demuttiglich gebethen und erſucht, Inen dieſelben zu confirmiren und zu beſtettigen und lauthen die artickell und Statutt von wortt zu wort alſo: Erſtlich das beide Capittell des ſtifts und auf dem berge alle und Igliche burgere und ander die Weinberge vor der alten­ſtadt Brandemburg haben und In kunftigen Zeeitten haben und erlangen werden, ſollen dye weyngarthener gulde haben oder dieſelben Im eyngangk oder Zutritt gewynnen mit eynem pfundt wachs ꝛc, Es ſoll auch eyn yder weyngartner ſo vill die weingartten oder derſelben zufallende ſachen, hendell oder urſachen belangt die­ſen nachbolgenden Statutten untterworffen ſein.

Zum andern Sollen dye ubertretter dieſer ſtattut und ordnung nach Inhalt derſelbigen, auch ſonſt nach gelegenheit und billicher erkentnus der Guldemaiſter und Bruder geſtrafft werden, daran niemands einhalt oder einſperrung thun ſol.

Zum dritten das der Regierender Burgermaiſter zur Zeit, von wegen eins Erbarn Raths, auf anſuchung der Guldemeiſter widder die ubertretters, die ſich in der guthe nicht wollen ſchicken, durch die Stadt­knechte pf anden laſſen.

Item das die Gulde Bruder auf beſchicken und erfordern des Guldemeiſters ſich allewege ſollen per, ſonlich vorfugen, an dem ort dahin ſie beſcheiden werden bei der peen ein pfundt wachs oder weniger nach gelegenheit der ſachen und ſonderlich gegen die Weinleſe, dan von Alters niemands nach ſeinem gefallen den wein abtzuleſen geſtattet wird, Es ſei dan In der Gulbe beſchloſſen, was alſdan(ungeachtet der abweſenden) beſchloſſen wirt, fol fette und vheſte gehalten werden domit eins yeden ſchade vorhut werde.

| Item Es ſollen die Guldemeiſter macht haben, etzlichen Burgern die gegen die Merckte Moſt machen wollen zwo Amen aufs hoheſt zu erleuben, deßgleichen ſollen die Berge wie von Alters bewachen laſſen.

Item wo zwei mit Grenitzen oder gehege ſich zancken, ſollen die Meiſter durch beſichtigung die pil­lickeit vorfugen, wer aber hemands den endſcheidt nicht erhalten wirdt, ſol nach gelegenhait geſtrafft werden.

Deßgleichen ſol es gehalten werden an den ortern da keine zeune, Beſunder alleine ſteige und welle ſein,

die die Grenitze halten.

Item In der Gulden iſt ſtets und yhe das recht und ublicher gebrauch geweſen, wo ein Weinberg dem andern eben ligt, der Wahl So an demſelbigen obern berge iſt, gehort zu demſelbigen berge, Iſt aber der wall zwiſchen beiden Weinbergen am Erdtboden gleich, haben beide Nachpern macht ſich deſſelben zu gebrauchen.

Item Es fol niemands in den Weinbergen ſchaden thun wider mit uberſteigen oder einbrechen, vil­weniger mit kuren, Netzſtellene, Hunden Jagen, klepffen oder ſchrecken, wie es dan Namen haben muge, zu keiner Zeit, die ubertretters und ſo daruber betroffen werden, ſollen der Gulden nach Irem Alten gebrauch eine Tonne bernawſch Bier zu bezalen vorfallen ſein, doch ſol einem Iglichem die Sticknetzen nach den Raphunern