Zeitschriftenband 
Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
250
Einzelbild herunterladen

250

Die Neustadt Brandenburg bestand übrigens in ihren Verfassungsverhältnissen, ob sie diese gleich mit ihr thcilte, doch ganz getrennt von der Altstadt, sie hatte ihren eigenen Rath und besonderen Erbrichter odrr Schulzen, der das Stadtgericht leitete, der im Jahre 1241 ein gewisser Ni» kolans war*). Auch ist sie durch ihre Befcstigungswerke von jener getrennt. Zwei Meilen östlich von der Stadt entfernt liegt das Dorf Bliescnborf, früher Blesendorp genannt, welches im Jahre 1249 vom Markgrafen Jo» -Hann I mit dem Kallenberg und dem Dorfe Lucken-

märkifchen Städte verpflichtet waren, befreite, redet die Urkunde schlechthin von der eiviln» Urnrxtenblirx (Buchholtz a. a. O. S- 17.). Es gab noch keine diov» Lrinchenburg. Diele ward 1218, gestiftet, und ihr daS Recht der Vmu» !ir»clenl,urg (Buchholtz a. a. O. S. 77.) von dem Markgrafen Johann I verliehen. Derselbe Fürst »ereignete ein halbes Jahr darnach der Unliguae cf- vilati Ur.in<1. Orte in der Zauche und im Havelland« (Buchholtz a. a. O- S. 78. Gercken k'mgm. Ularcli. I>. I. 12. k. VI- s>. 6.). Bon fünfzig Hufen dieser Ländereien wurden den Ein­wohnern der vetu» civila« Lrsncl. i>n Jahre 1275 die Zinszahlun­gen erlassen (Buchholtz a. a. O. S. 102 ); im Jahre 1290 der Livita« Mltlgua Itr-inäenliurg das Dorf Brielow geschenkt, im Jahre 1295 die Bedepflichtigkcit darüber erlassen (Gercken a. a. O. Thl. I. S. 32. 35 ). Im Jahre 1297 wagte Markgraf Otto der Lange es jedoch, ohne Verwechslung zu fürchten, da daS Slargardische Brandend, unter Markgrafen Alb recht III stand, die Stadt, der er das Dorf Planow vereignete, bloß Livitsü vran- llenburA zu nennen (Buchholtz a. a. O. T. 133. 131.), und dies« Bezeichnung findet man nun bei ähnlichen Angelegenheiten Af­ters. Uin diese Zeit bedeutet antigne» sicher die Alt« und nnv» die Neustadt, da es keinen dritten gleichnamigen Ort mehr in der Mark- Grafschaft gab; wie oft aber diese Bedeutung in den Urkunden des 13tcn Jahrhunderts stattfaüd, und wie oft derselbe Ausdruck, den man für die Altstadt bcüennend ansah, beide Städte begriff, kann hier nicht entschieden werden.

1) Gercken'S Stiftshist. v. Br. S. 458.