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Gegenstand ihrer Sorgfalt. Unter der Pommerschen Herr» schast hatte es gar keme Städte in dieser Siegend gegeben, nur Marktflecken, wie Broda und wahrscheinlich auch Lychcn es waren. Dagegm ist es möglich, daß schon damals ei« nige Dörfer des gedachten Landes uach Deutscher Weis« und mit Deutschen Bewohnern angelegt worden sind. Es war schon im ISten Jahrhundert die Auswanderung von Personen vom Militär» und Bauern »Stande in die Pom» merschen Lande sehr üblich geworden, und wo in denselben Klöster gestiftet wurden, die man allemal mit weiten, im» bebaut liegenden Landgebietcn versah, wie sie auch dem Klo. ster Broda im Jahre 1170 reichlich ;u crthcilt wurden, dahin pflegte die Geistlichkeit schnell viel Deutsche Kolonien zu versetzen '), von denen sie ein treueres Christenthum, und, vermöge ihrer vollkommcrn Brwirthschaftungsweise der Ländereien, reichlichere Emnnahme an Zins und Zehent er» warten konnte. Doch ist die Mehrzahl der Deutschen Dörfer wahrscheinlich erst unter der markgräflichen Herrschaft über das Land Stargard gestiftet. Unter den Pommern- Fürsten scheint vorzugsweise die Gegend um den Tollen-See mit Bewohnern versehen gewesen zu scyn, wo noch die meisten Orte sich befinden, deren Namen ihre Herkunft aus der Slawischen Sprache theils deutlich verrathen, theils vrrmuthen lassen, während es sonst in dem Lande Stargard nur auffallend wenige Slawisch klingende Ortsnamen giebt. Wie immer sichten auch hier die Slawen die Umgegend von Seen und Flüssen auf, wo der Fischfang sie in bequemer Weise nährte, und zogen ein daraus ärmlich gewonnenes Auskommen dem reichlichen Lebensunter-
1) Auch vom Klostcr Broda nahm Herzog Kasimir an, daß e« Deutsche in seine Besikungcn «„führen werde, und in der Bestimmung der Recht« der Klosterunterthanen darauf Rücksicht. Buchholtz Grsch. d. Lhurm. Lhl. IV- Urk. S- 15.