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handhaben, Personen und Sachen in den rechten alterher. gebrachten Verhältnissen beschützen, sie gegen jedes Unrecht vertheidigen, und bas Geschehene durch Rechtspflege wie» der gut machen — richten. Die Gcrichtsgewalt war in Deutschland fast niemals von der sogenannten administrati» ven Verwaltung getrennt, und ;u den wesentlichen Eigen» schäften aller Staatsbehörden und Obrigkeiten des Mittel» Alters gehörte die Jurisdiction.
Näher geht die Gerichisgcwalt der markgräflichen Landvögte daralts hervor, daß sie von jeher in der Mark die Stelle rümahmen, welche die Grafen in ihrm Komita» ten versahen, wenn auch nicht mit einer so unbeschränkten Gerichtsgewalt, wie diese sie besaßen. Schon im Sachsen» Spiegel ist von einem Vogt dinge bi« Rede, und die äl. tere Glosse fügt die Bemerkung hinzu: hir mercke ock, bat he hir dit in dp marke meinet, wen in greue» ' schap sint nene vogde, dy richten; und wenn den Markgrafen ein« ihrer Vicegrafschaften erledigt wurde, welch« sie nicht weiter zu Lehn zu geben beschlossen hatten, so trat an die Stelle des eingegangenen Vicegrafen ein Vogt. So entstand die Vogtei Tangermünde aus der Grafschaft Grieben, mit jenem Namen benannt, weil ihr Verwalter auf dem markgräflichen Schlosse zu Tangermünde seine Amts» Wohnung erhielt, und die Dogtei Gardelcgen ging, gleich, falls erst im IZten Jahrhundert, aus der Vicegrafschaft dieses Namens hervor. Eercken's Meinung, daß die Vögte nur Schirmherr« ohne Gerichtsbarkeit gewesen seyen'), weil in einigen Urkunden, worin die Gerechtsame geistlicher Stifter über ihre Güter erwähnt werden, die obem und rmtern Gerichte noch außer der Dogtei genannt sind, bedarf daher wohl keiner Widerlegung. In einer Urkunde vom Jahre 1244 wird der markgräsliche Vogt zur Unterscheidung
t) Gerckens vet. m.irrli. Tht- II. S. N te.