Oblationrn allein a/s Zweck Voesch webte, verwandtste sich aber ftühzcikig in eine förmliche Aufnahme des Wohlchätcrs eines Stifts in die geistlichen Verdienste der Mitglieder desselben. Sie machten selbst die lasterhaftesten Personen dadurch zu Lheilnehmem an dem Verdienste aller ihrer guten Werke, ihrer Gebete, Fasten und der selbstgeschaffenen, st> höchst verdienstlich vor Gott gehaltenen Leiden, während jme ruhig und unbesorgt ihren Weg wandeln konnten: denn ftir so reich hielten sie den Schatz der in klösterlicher Abgeschiedenheit erworbenen Gnade, daß sie von dem Ilebrr- fluffe noch den Sündern Vergebung schenken konnten'), und die Ueberzcnguug, daß fremdes Verdienst zur Erlangung der Seligkeit genüge, spricht schön im Jahre 1188 eine markgräftiche Urkunde an das Domstift Stendal deutlich ans, indem es darin heißt, daß, da Almosen, beständiges Gebet, Fasten, Kasteien und nächtliche Andacht zur Erlangung ewiger Seligkeit nokhwendig seyen, den Markgrafen Otto II aber die Schwäche seiner Natur und jugendliche Lebenslust daran hindere, er diese Schenkung gethan Habe, „m jene durch fremde Arbeit zu erringem
Als ein Mittel zur Vermehrung des KirchenvermögcnS diente noch der Ablaß und die-Befreiung von kirchlichen Bußen für die Wohlthater einer bestimmten Kirche. So ward 1267 jene allen Denen öffentlich zugesichert, welche zur Instandsetzung des in ein Kloster verwandelten Hospitals zu Salzwedel durch Geschenke von Büchern, Geräthen re.
1) Am löten Jahchunderte warb man offenbar zweifelhaft aii der Masse von geistlichen Verdiensten, tue Mönche Und Domherrn zu haben glaubten- und begnügte sich daher nicht mehr mit der Aufnahme in die Verdienste eines Klosters, sondern. Wer es haben sonnte, wie der Fürst Albrechk von Sachsen und dessen Familie, nahm, zur größeren Sicherheit, an den Verdiensten von 2/86.M'. stcrn Theil. Beckmann'S Anh. Histor. S. tz. Zn der Mark wandte man sich gerne an die Nonenklöster.
W*