IV. Vergleich mit anderen Gegenden. 175
ebensowenig als wir wissen, in welchem Verhältniss sie zu der Schicht im Wellendolomit von Durlach!) oder in dem von Freudenstadt steht, worin Herr Quensrepr?) die Terebratula vulgaris„mit der Hand zusammenraffen“ konnte. Noch viel weniger kann ich Herrn SanpBERGERS Annahme anerkennen, dass sie ident sei mit den Terebratelund Enerinitenschichten in Oberschlesien, und dass in Folge dessen der blaue Sohlenkalk und die Schichten von Gorasdze dem Wellenkalk unter der Würzburger Terebratelbank parallel stehen und nur der Mikultschützer Kalk„das wahre Aequivalent des Schaumkalks“* sei. Es giebt in Oberschlesien zwei Niveaus, in welcher die Terebratula vulgaris massenweise auftritt: der blaue Sohlenkalk und die Terebratelschichten. Nur in dem ersteren findet sich zahlreich auch die Terebratula angusta, während sie in den darunterliegenden Schichten ganz fehlt, in den höheren nur sehr vereinzelt getroffen wird. Nur aus den Terebratelschichten ist bis jetzt Spiriferina Airsuta bekannt. Wenn es also überhaupt erlaubt wäre, in so weit entfernten Gegenden einzelne Schichten auf solche Merkmale hin zu identifieiren, so würde man wohl eher daran denken können, die Würzburger Terebratelbank, in welcher hier Terebratula angusta allein bekannt ist, mit dem blauen Sohlenkalk, die Spiriferinenbank mit Spiriferina hirsuta dem oberschlesischen Terebratelkalk zu vergleichen. Ehe wir annehmen, dass der blaue Sohlenkalk und die Schichten von Gorasdze dem Würzburger Wellenkalk unter der Terebratelbank entsprechen, werden wir wohl abwarten müssen, dass uns aus dieser Wellenkalkpartie erst die Versteinerungen jener Schichten, nämlich: Z’hamnastraea silestaca, Terebratula angusta, Spiriferina fragilis, Rhynchonella decurtata, Cassianella tenuistria, Asstarte: Antoni, Delphinula infrastriata, Euomphalus arietinus eto, nachgewiesen werden. So lange dies nicht geschehen ist, sind wir nur berechtigt, die Würzburger Schichtenfolge von der Terebratelbank aufwärts bis zu den Schichten der Myophoria orbicularis als Ganzes mit der oberschlesischen vom blauen Sohlenkalk bis zum Himmelwitzer Dolomit und in gleicher Weise mit der ganzen schaum
1) Verhandlungen des naturwiss, Vereins zu Karlsruhe, Bd. I., 1864,
2) Epochen der Natur, Tübingen, 1861, 5. 480.