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eine falsche Sicherheit; wobey ich es für meine einzige Pflicht hielt, meinen Brüdern nach dem Fleisch zu bezeugen, und, wenn ich mich dazu im Stande fühlte, zu beweisen, daß Jesus Christus der Messias, der Sohn Gottes sey. Erfahrne Christen werden wissen, daß das nur eine armselige, auf Sand gebaute Hütte war, wenig geschickt, gegen die Winde und Stürme des Satans, der Welt und des Fleisches auszuhalten. Ach! nicht viele Monate vergingen, ehe ich das erfuhr. Die Zeit kam, da der Regen fiel, die Fluthen kamen, und die Winde gegen das Haus wehrten und anstießen*. Und mit Schamröthe in meinem Gesicht sage ich es, ich war so weit davon entfernt stehen zu bleiben, daß ich vielmehr meinen Heiland verläugnete. Ich sprach, wie ein Thor, in meinem Herzen: nd Es ist kein Gott, und alle Menschen si Lügner. Und ich bin fest überzeugt, daß ich in dem Zustand unter dem Unglauben beschlossen war. Aber, o du erbarmungsvoller Gott Israels! wie unendlich ist deine Barmherzigkeit und Güte! Ich bitte dich, daß ich es nie vergessen möge, wie ich damals in des Löwen Rachen und am Rande der Hölle war; und möchte ich immer mit Lobge- sangen daran denken, wie du mich auf wunderbare Weise an Banden der Liebe festgehalten und zurückgezogen hast, während ich dem schrecklichen Abgrund entgegen wankte.
* Meine jüdischen Brüder müssen wissen, daß diese bildlichen Ansdrücke von einem Gleichniß im Neuen Testament hergenommen sind, und eine Zeit mannigfalti- ger Versuchungen andeuten.