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16. Die Anlagen um Sanssouci.
wurde der Park unter Friedrich Wilhelm III. u. IV. bedeutend erweitert und durch Lennés geniale Schöpferkraft veredelt. ln neuester Zeit ist besonders bei der Bildergalerie vieles geändert worden. Die Wasserkünste im Park springen vom 1. Mai bis Ende Okt. So. 12 — 7 bez. 5 U., die große Fontäne allein Di. Do. 3—7 bez. 5 U.
Die wichtigsten Zugänge von der Stadt her (vgl. die Karte) sind: 1. Haupteingang beim Obelisken n. vom Brandenburger Thor (S. 120); 2. Grünes Gitter nahe der Friedenskirche (S. 119); 3. von Stat. Charlottenhof (S. 101) her gegenüber dem nördl. Ende der Waldemarstraße.
Der zweite Weg nimmt da, wo er hinter der Villa Liegnitz, einst Wohnsitz der Fürstin Liegnitz (1.; vgl. S. 6), ein Knie macht, den dritten auf und führt dann, mit Blick auf die Terrassen von Sanssouci, vorbei an einer Bronzevase mit Reliefs (nachgebildet denjenigen des Drakeschen Denkmals Friedrich Wilhelms III. im Berliner Tiergarten) und an einer verkleinerten Kopie der Rauchschen Reiterstatue Friedrichs d. Gr. in Marmor, zur Großen Fontäne.
Das Hauptportal rührt ebenso wie die übrigen Anlagen dieses Teiles noch von Knobelsdorff her; nur das prächtige schmiedeeiserne Gitter ist erst vor wenigen Jahren hinzugefügt worden. Von hier durchschneidet der breite Hauptweg den ganzen Park von O. nach W. bis zum Neuen Palais (25 Min.). An den Platz am Portal schließen sich nach beiden Seiten Terrassen an: 1. zum See an der Friedenskirche (schöner Blick auf die gesamte Anlage, vgl. S. 120); r. an der Baldachinfontäne vorüber zu einer Kaskade. Neben dieser angeblich die erste in Norddeutschland gepflanzte Akazie (vgl. S. 15); 1. weiterhin die mit Muscheln reich ausgestattete Neptunsgrotte (oben „Neptun auf Meereswogen“, innen „Jubal, Kinder im Flötenspiel unterrichtend“). — Die Fontäne im 1. Rondel des Hauptweges, in geringer Entfernung von der Bildergalerie (S. 126), ist umgeben von 8 Marmorbüsten oranischer Prinzen und Prinzessinnen, darunter (r.) die des Gr. Kurfürsten und seiner Gemahlin vom J. 1652. Das nächste Rondel enthält die *Große Fontäne (4 0,8 m Durchmesser), die zum erstenmal am 23. Okt. 1842 ihren 40 m hohen Strahl springen ließ (vgl. S. 126).
Ringsherum außer Marmorbänken acht G ötterbilder und vier Gruppen, welche die Elemente darstellen, alle von franz. Bildhauern des XVIII. Jahrh. (von r. im Bogen nach 1.): Apollo mit Python, Nymphen mit Triton im Netz (Wasser), Merkur (Original von Pigalle jetzt im Berliner Museum), Venus (von Pigalle), Nymphen mit erlegtem Vogel (Luft), Minerva, Mars, Ceres lehrt das Pflügen (Erde), Jupiter mit Io, Juno mit Pfau, Thetis mit dem von Vulkan geschmiedeten Schild des Achill (Feuer), Diana. Nördl. vor den