16. Die Anlagen um Sanssouci.
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Schloßtreppen die kostbare Porphyrbüste des P aolo Jordanzio, Herzogs von Bracciano.
Mit der Anlegung der sechs zu Treibhäusern für Weinstöcke und Fruchtbäume benutzten Terrassen (20 m) über die n. von der Großen Fontäne breite Treppen zum Schlosse (S. 125) emporsteigen, begann 1744 die ganze Schöpfung von Sanssouci. — Vom nächsten Rondel, mit der Glockenfontänen , erblickt man r. über den Neuen Kammer die historische Windmühle (S. 126). Weiterhin an einer Erweiterung des Hauptweges vier Marmorgruppen von Ebenhecht (Entführungen aus der alten Sage); r. davon die Froschfontäne mit reich ornamentiertem Säulenkapitäl, 1. die Dresdener Vasenfontäne mit Relief „Alexander bei Darius“ (weiter zum Japanischen Hause s. unten).
Vor dem Ende des Hauptweges in dem während der Anwesenheit des Kaisers abgesperrten Teile des Gartens bei dem Neuen Palais: r. der Antikentempel, ein unter Friedrich d. Gr. aufgeführter Rundbau, früher antike Bildwerke, seit 1830 eine zweite Ausführung des Marmorbildes der Königin Luise von Rauch enthaltend; 1. der Freund- schaftstempel, offene Rotunde mit korinth. Säulen, ganz aus karrar. Marmor, die der König seiner Lieblingsschwester, der Markgräfin v. Bayreuth (f 1758) durch Gontard 1768 errichten ließ, mit der sitzenden Statue derselben und Marmormedaillons berühmter Freundschaftspaare des Altertums. Nördl. vom Neuen Palais (vgl. die Karte) eine Büste Lennés (S. 128).
Im nördl. Teil des Parkes ist besonders bemerkenswert der 1856—57 von Lenné angelegte Sizilianische Garten mit schönen Laubgängen und vielen südlichen Gewächsen. In der westl. Hälfte desselben unterhalb der Straße im Gebüsch Bronzegruppe „Hirt und Hund im Kampfe gegen einen Panther“ von Franz; mehr nach O. in einer Nische der Terrassenmauer, die den Garten von der an Sanssouci vorbeigehenden Chaussee (S. 127) trennt, die *Wasserschöpferin von L. Wolf. Auf der Marmorbalustrade schöne Kopieen antiker Statuen, u. a. Aschines, Demosthenes und Sophokles. Gegenüber dem östl. Ausgange an der Chaussee liegt der Eingang zum Nordischen Garten (vgl. S. 127).
Der südl. Teil enthält unweit der Dresdener Vasenfontäne (s. oben) das im Barockstil von Büring erbaute Chinesische oder Japanische Haus mit vielen vortrefflich ausgeführten chines. Sandsteinfiguren (auf dem Dach ein Chinese mit Sonnenschirm, 3,5 m hoch, in Kupfer). Friedrich d. Gr. nannte es nach seiner malerischen Dekoration den Affensaal. In der Nähe die Seepferdfontäne von Kiß.