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Die jüdische Aufklärung : Philosophie, Religion, Geschichte / Christoph Schulte
Entstehung
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Glossar

Aggada (wörtl. «Erzählung»), erzählerische, nicht-autoritative Bestandteile der rabbinischen Literatur, die dort die autoritati­ven, religionsgesetzlichen Teile (Halacha) ergänzen.

Chassidimus, von der Kabbala beeinflußte, ekstatisch-mystische jüdische Frömmigkeitsbewegung, entstanden um 1750 aus den Anhängern des «Baal Sehern Tov» und Wundertäters Israel ben Elieser (ca.1700-1760). Die Bewegung verbreitete sich durch das Wirken chassidischer Schulen schnell in ganz Osteu­ropa. Ihre Anhänger, hebr. Chassidim, waren die Hauptgegner der osteuropäischen Maskilim im 19. Jahrhundert.

Ein Soph (wörtl. «das Unendliche»), Gottesbezeichnung in der Kabbala.

Frankismus, vom selbsternannten Messias Jakob Frank (172.6- 1791) nach 1755 ins Leben gerufene Bewegung. Ihre Anhän­ger, die Frankisten, beriefen sich auf popularisierte kabbalisti­sche Lehren, mißachteten Talmud und Halacha, konvertierten wie Frank zum Katholizismus und wurden nicht zuletzt wegen ihres ausschweifenden Lebenswandels von den Rabbinern in Ost- und Mitteleuropa heftig bekämpft

Gaon (pl. Geonim), Amtstitel des Leiters einer wichtigen rabbi­nischen Schule, gebräuchlich ursprünglich für die rabbinischen Schulhäupter vom 6.-11. Jh. in Babylon, später Ehrentitel, z. B. des «Gaon von Wilna» Elia ben Salomo Salman (172.0- I797).

Halacha (wörtl. «Gehen»), Sammelbegriff für die religiös auto­ritativen und moralisch wie juristisch verbindlichen Gebote und Verbote in der rabbinischen Literatur und in der religiös geprägten Alltagspraxis des rabbinischen Judentums.

HaMEASSEF (wörtl. «Der Sammler»). Die erste regelmäßig er­scheinende hebräische Zeitschrift überhaupt und das wich­tigste Periodikum der jüdischen Aufklärer erschien 1783-1797 und 1809-1811.

Haskala, hebräischer Begriff für die jüdische Aufklärung als Epoche, für die Tätigkeit der jüdischen Aufklärer (Maskilim) sowie für die jüdische Aufklärungsbewegung.