Beweisen der Teilnahme aus den Kreisen des Publikums und der Kollegen der scheidenden Künstlerin.»
Johanna Buska, in Königsberg geboren (Franziska Franz stammt aus Swinemünde!), debütierte in ihrer Heimatstadt als Käthchen von Heilbronn, kam dann nach Berlin und wirkte seit 1869 am Königlichen Schauspielhaus, wo Fontane sie in zahlreichen Rollen sah. Über eine Aufführung von Lessings .< Emilia Galotti» am 2. März 1871 schrieb er in der Vossischen Zeitung: « Auch noch ein Wort über die Mitspielenden, und um so lieber, als wir uns, weit über Erwarten hinaus, befriedigt fanden. Dies gilt zunächst und zumeist von Fräulein Buskas Emilia. Wir glaubten nicht, daß sie diese Töne überhaupt hätte. Mit aufrichtigem Vergnügen sprechen wir es aus, daß hier, über die natürliche Anlage fürs Naive hinaus, danach vielleicht noch etwas mehr aus der Tiefe Schöpfendes werden kann.» Die « kleine Buska », wie die Berliner sie liebevoll nannten, war dann von 1871 bis 1874 am Kaiserlichen Deutschen Theater in Petersburg engagiert, bevor sie nach Wien übersiedelte. In Fontanes Theaterreferaten für die Vossische Zeitung wird ihrer in den siebziger Jahren noch oft anerkennend gedacht, und auch auf ihre Hochzeit spielt er in einem Bericht für die Vossin von Ende Mai 1880 an.
Nach vierjähriger Ehe starb Graf Török. Die « National-Zeitung » brachte die Mitteilung von seinem Tode am n. Juni 1884 unter der Rubrik «Verschiedenes >>:
« Graf Török, der Gatte der ehemaligen Schauspielerin Johanna Buska, ist in Wien im 72. Lebensjahr gestorben. Der ungarische Reiter-General vermählte sich bekanntlich im Mai 1880 zum zweiten Male, und der Ehe mit der Hofburgschauspielerin Buska ist ein Sohn entsprossen. Seit seiner Vermählung mit Frl. Buska, so schreibt die ,N[eue] Fr[eie] Pr[esse]’, zog sich Graf Török vom gesellschaftlichen Leben fast ganz zurück und lebte zumeist nur seiner Familie. Nur dem Theatervergnügen huldigte er wie seit jeher auch jetzt, und es wurde nur selten auf einer der Wiener Bühnen eine Novität aufgeführt, bei welcher nicht das bekannte Paar Török-Buska in einer Loge erschienen wäre. Zum letzten Male sah man den General im Theater an der Wien bei einer Wohltätigkeitsvorstellung dieses Frühjahrs, in welcher seine Gemahlin mitwirkte. Nicht lange darauf wurde Török plötzlich von einem Schlaganfalle getroffen, von welchem er sich nicht mehr erholte.»
Fontane las diese Notiz in der «National-Zeitung» in Thale; er schnitt sie aus und schickte sie am gleichen Tag an seine Frau nach Berlin. Er bemerkte dazu: «In der ,Nat. Ztng.’ fand ich eben die beiliegende Notiz. Török ist Petöfy und die Buska ist Franziska - sie wird aber wohl weniger geistreich sein und gewiß irgendeinen Egon heiraten.» Tatsächlich ging die Buska noch im gleichen Jahr eine neue Ehe mit dem Direktor des Deutschen Landestheaters in Prag, Angelo Neumann, ein.
Die in der Ausgabe der Familienbriefe unterdrückte Passage aus dem Brief vom 11. Juni 1884 - hier nach der Abschrift zitiert, die im Fontane-Archiv
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