Teil eines Werkes 
1691 = Neue Nr. 3244 (1938) Kremmen / geolog. und agronom. ... bearb. durch Th. Schmierer ...
Entstehung
Seite
11
Einzelbild herunterladen

Diluvium 11 des Glien nordwestlich von Pausin, bei Wansdorf und Bötzow. Es scheint daher ein über das ganze Blatt reichender Sandhorizont zu sein, unter dem aber in geringer Tiefe wieder ein Geschiebe­mergel von gleicher Art wie der oberste folgt. Dieser meistens kalkreiche kiesige Sand stellt das Auswaschungsprodukt des hier allgemein sehr kalkreichen Geschiebemergels dar, das während eines kurzen Rückzuges des Hises gebildet worden ist.

Endmoränenartige Bildungen, die eine länger anhaltende Stillstandslage des Eisrandes anzeigen, fehlen im Bereich der vier Blätter, und das wird verständlich dadurch, daß die beiden durch Auswaschungssande getrennten Geschiebemergelbänke ein Schwanken der Lage des KEisrandes während der letzten Ver­eisung anzeigen.

Während der letzten oder Weichseleiszeit sind folgende Ge­steine abgelagert worden:

Geschiebemergel(0m)

Der Geschiebemergel der Hochfläche ist das wichtigste Ge­stein wegen seines großen Wertes für die Landwirtschaft und Industrie. Teils tritt der Geschiebemergel unmittelbar zutage, teils liegt er unter einer Decke. von Geschiebesanden von wechselnder Mächtigkeit. Größere zusammenhängende Flächen­räume nimmt der Geschiebemergel nur ein in der Südwest- und Nordostecke des Blattes Nauen, bei Perwenitz und in einem schma­len Streifen zwischen Wansdorf und Bötzow, in der Nordostecke auf dem Blatte Marwitz und auf der Südhälfte des Blattes Krem­men, während er auf dem Blatte Oranienburg nur eine kleine Fläche östlich von Lehnitz und bei Schmachtenhagen bildet.

Der unveränderte Geschiebemergel ist ein ungeschichtetes Gemenge von kalkig-tonigen und feinst-, fein- und grobsandigen Bestandteilen mit wechselnden Mengen kiesiger Stücke und mit Geschieben der verschiedensten Gesteinsarten und in den ver­schiedensten Größen. Die.großen Geschiebe zeigen häufig an­geschliffene Flächen, die z.'T. parallele Schrammen aufweisen und dadurch anzeigen, daß sie nur durch ein zähflüssiges Trans­portmittel, nämlich Eis, verfrachtet worden sein können. Alle Be­standteile der Grundmoräne sind dem Untergrund entnommen, den das Inlandeis auf seinem Wege von Skandinavien und Finnland aus überschritten hat; sie entstammen daher teils den nordischen Ländern bzw. dem Untergrund des Ostseebeckens, teils dem jetzt verdeckten Untergrund Deutschlands. In der Gegend von Velten beispielsweise ist der Geschiebemergel sehr reich an kleineren und größeren Stücken von weißer Schreibkreide und von Feuer­stein, so daß man annehmen muß, daß das ıInlandeis kurz vor Er­