Beschreibung der Böden auf den einzelnen geologischen Formationen 37
a) Die Böden des Diluviums
Von den Böden der Bildungen der Hochflächen stellt derGeschiebemergel(m) als Grundmoräne der Weichsel-Eiszeit die älteste und wichtigste Formation dar, die größere Flächen einnimmt. Im Laufe der Zeit wurden auf ihm gebleichte braune Waldböden gebildet, d.h. unter dem Einfluß saurer Bodenlösungen wurden zunächst die Mineralien des Bodens aufgeschlossen, wobei die Basen, vor allem der Kalk, aus der obersten Bodenschicht durch die Sickerwässer in den Untergrund geführt wurden. Der Geschiebemergel wurde entkalkt und verlehmt, es entstand der Geschiebelehm. Bei weiterem Angriff der Kohlen-, vor allem aber der Humussäuren, wurden Eisenoxyd, Tonerde und Kieselsäure löslich und wanderten in eine tiefere Bodenschicht. Dadurch verloren die obersten Bodenschichten an Bindigkeit, sie versandeten, während der Untergrund durch die eingewanderten Stoffe mehr oder weniger verdichtet wurde. So ist auch die bodenartliche Schichtung, die mit lehmigem Sand über sandigem Lehm über Geschiebemergel vorherrscht, zu erklären. Der Geschiebemergel zeigt in unserem Gebiet in der Regel eine mittelstarke Verarmung, die wir als Bleichung bezeichnen. Die Bleichung ist teils weniger, teils stärker ausgeprägt. Dementsprechend sprechen wir von schwach, mittel und stark gebleichten braunen Waldböden.
Profil eines stark gebleichten braunen Waldbodens, aufgenommen von F. BEHREND,
Nordrand.der Grünefelder Heide, 2 km nördlich von Grünefeld:
Horizont A,+215—18 cm graubrauner, feinkörniger Sand, schwach humos, locker, gut durchwurzelt.
Horizont Az 90—100 cm gelblich-brauner, schwach lehmiger bis lehmiger Sand mit kleinen Geschieben, unregelmäßige graue Flecken, oben durchwurzelt.
Horizont B 120—150 cm brauner, zäher, schwach feinsandiger Lehm mit Geschieben, kalkfrei, nur unten vereinzelte Kalkkonkretionen.
Horizont 6 bräunlich-gelber, sandiger Geschiebemergel(dm).
Die zu diesem Profil gehörigen Analysen(s. Anhang 1. Analyse) beweisen quantitativ die oben geschilderten Prozesse. Zunächst zeigt die mechanische Analyse die beträchtliche Umlagerung der tonigen Bestandteile aus den beiden oberen Horizonten in den Anreicherungshorizont B. Die chemischen Untersuchungen lassen eindeutig den durch stark saure Reaktion der Krume verursachten Verlust an Tonerde, Eisenoxyd und löslicher Kieselsäure in den beiden obersten Bodenschichten und die Anreicherung dieser Stoffe im B-Horizont erkennen. Von der Entkalkung wird auch der B-Horizont erfaßt, was ein Vergleich mit