38) Bodenkundlicher Teil
- dem Ausgangsgestein zeigt. Wenn ein Boden eine derartige Kalkverarmung zeigt, müssen wir ihn als stark gebleicht betrachten.
Nicht immer ist jedoch die Auslaugung so weit vorgeschritten, wie die vorstehende Untersuchung nachweist. Allgemein befinden sich die Böden auf Geschiebemergel im Zustand des mittel gebleichten braunen Waldbodens mit einer Versandungstiefe von etwa 0,5—0,8 m. Kleinere Flächen sind weniger, manche stärker gebleicht, womit gleichzeitig auch ein Unterschied in der Leistungsfähigkeit verbunden ist.
In der Regel sind die Böden auf Geschiebemergel als ziemlich gute Ackerböden zu betrachten, wobei eine Versandungstiefe von etwa 0,5—0,8 m angenommen ist. Der größeren oder geringeren Auswaschung entspricht die Leistungsfähigkeit. Obwohl die Böden verhältnismäßig große Verluste an Nährstoffen erlitten haben, kann ihre Leistung durch geeignete Maßnahmen erheblich gesteigert, werden. Zunächst muß durch eine geregelte Kalkung eine günstige Bodenreaktion geschaffen, durch reichliche Humuszufuhr die Gare hergestellt und schließlich durch geregelte Volldüngung der Gehalt an mineralischen Nährstoffen erhöht werden. Es ist ferner ratsam, die Krume allmählich zu vertiefen, wobei jeweils eine größere Menge Humus zugeführt werden muß, um den heraufgeholten Rohboden zu veredeln. Unter diesen Voraussetzungen ist auf diesen Böden z. B. folgende Fruchtfolge möglich:
Zuckerrüben,
Sommergerste,
Hafer(Klee-Einsaat),
Klee,
Weizen,! Hackfrucht(Runkeln und Kartoffeln), Weizen.
Da der kalkhaltige Untergrund, der Geschiebemergel, in einer für Tiefwurzler erreichbaren Tiefe ansteht, sind diese Böden durchweg luzernefähig. Bei der Aussaat der Luzerne ist allerdings eine etwa dreijährige Vorbereitung der Fläche notwendig, vor allem öftere Kalkung, weil die Luzernepflanze keine saure Bodenreaktion verträgt. Die Luzerne ist ein hervorragendes wirtschaftseigenes KEiweißfutter und erschließt mit ihrem starken Wurzelsystem den Untergrund für die Nachfrucht.
Bei sachgerechter Ackerkultur können die Böden weitgehend
dem Zwischenfruchtbau nutzbar gemacht werden. Die verhältnismäßig geringen Niederschläge im April und Mai, dagegen die