Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3343] (1938) Nauen / geogn. bearb. durch F. Behrend ..
Entstehung
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Bodenkundlicher Teil

Auf kleinen Flächen greift der Sander über den Ge­

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schiebemergel(=) Diese Böden sind ungefähr zu be­om

urteilen wie die mit dem geologischen Zeichen z, meistens sind om

sie jedoch etwas sandiger als diese, so daß bei Ackerkultur ein erhöhter Aufwand, besonders an Humus, angezeigt ist. Wenn der Geschiebemergel tiefer als 1,5 m ansteht, so werden diese Flächen am besten durch Forstkulturen genutzt. Hier ist ein Mischwald von Eiche, Rotbuche und Kiefer möglich.

Der Sand der Beckenbildung(das) auf Blatt Krem­men besitzt einen Grundwasserstand von etwa 0,81,3 m. In bodenkundlicher und pflanzenbaulicher Hinsicht gleichen diese Bildungen durchaus einem"Talsand mit demselben Grundwasser­stand, worauf wir im folgenden näher eingehen.

Die flachgelegenen Talsande(das) sind weniger mineral­kräftig wie die Sande der Höhe(ds und dsa); es entstehen daher oberflächlich bei der Bodenbildung keine bindigen Bestandteile (s. Anhang 2. Analyse). Sie ergeben reine Sandböden. Während ihre stoffliche Zusammensetzung sehr gleichförmig ist, besitzen sie einen sehr verschiedenen Grundwasserstand, wodurch ihre Bodenentwicklung und ihre Nutzung verschiedenartig sein muß.

Zunächst haben wir bei Oranienburg auf Talsand schwach und mittel gebleichten rostfarbenen Waldboden mit einem Grund­wasserstand, der tiefer als 2 m liegt. Meist besitzt er eine etwa 24 cm starke Auflage von Rohhumus und darunter eine etwa 515 cm mächtige, schwach humose Bleichschicht. Die Profile sind einfach und gleichförmig aufgebaut; sie gleichen durchaus dem Profil des oben beschriebenen Sandbodens der Sanderebene, nur fehlt bei den"Talsandböden die anlehmige Verwitterungs­schicht. Die Talsandböden sind nährstoffarm und trocknen sehr schnell aus. Die natürliche Nutzung ist ein Kiefernbestand mit Beimischungen von anspruchslosen Laubhölzern, an erster Stelle Birken; hier und da werden auch Hainbuche und Eiche, sowie Roteiche als Unterholz möglich sein.. Größtenteils wird es den Baumwurzeln gelingen, das Grundwasser des tieferen Untergrun­des zu erreichen. Häufig findet man auf den Talsanden, aber auch ‚auf den übrigen Sandböden Rohhumus erzeugende Kräuter, vor allem die Blaubeere. Der Rohhumus versauert den Boden immer mehr, womit gleichzeitig eine Verarmung verbunden ist. Mit der Durchforstung der Nadelwälder mit Laubhölzern wird gleichzeitig die Ausdehnung der schädlichen Kräuter gehemmt. Nur unter besonders günstigen betriebswirtschaftlichen Umstän­den lohnt es sich, die Böden zu beackern, eben nur dann, wenn ihnen besondere Aufwendungen gemacht werden können, wie es