50 Bodenkundlicher Teil
was teilweise auf die weite Entfernung vom Hof zurückzuführen ist. Aber auch in der Nähe der Höfe läßt der Zustand des Grünlandes viel zu. wünschen übrig. Meistens zeigt die Grasnarbe einen großen Anteil schlechter Gräser, so daß hier nur Umbruch mit nachfolgender 2—83jähriger Beackerung und Neuansaat zu ertragreichem Grünland führen können. Diese Maßnahmen werden allerdings erst dann den vollen Erfolg bringen, wenn den Folgeeinrichtungen nach der Neusaat auf Wiesen und Weiden größte Beachtung geschenkt wird. Außer einer Düngung mit Kali in erster Linie, dann Phosphorsäure und Stickstoff(Kalk ist zum Teil in genügendem Maße vorhanden), ist auch eine organische Düngung mit Stalldung, Kompost oder nur Kartoffellaub und Kaff nutzbringend. Die stellenweise vorhandenen Unebenheiten der Wiesen und Weiden müssen beseitigt werden, um einen gleichmäßigen Grundwasserstand und damit einen einheitlicheren Standort zu erhalten. Auf Dauerwiesen und Dauerweiden muß danach getrachtet werden, durch sachgerechte Pflege und Düngung die guten Gräser zu fördern, damit die schlechten Gräser unterdrückt werden. Am besten wird es immer sein, die Wiesen und Weiden alle 5—6 Jahre umzubrechen, um den Standort durch ‚eine 2-—3jährige Ackerung wieder in den Garezustand zurückzuführen und eine neue eiweißreiche Grünlandmischung anzusäen, weil bekanntlich die Wiesen und Weiden in den Luchgebieten nicht lange aushalten, so daß hier Wechselwirtschaft geboten ist, soweit es die betriebswirtschaftlichen Verhältnisse erlauben. Gute Folgeeinrichtungen auf dem Dauergrünland werden allerdings auch den guten Bestand lange erhalten. Bei Wiesenumbruch ist zunächst der Anbau von Hanf zu empfehlen, wodurch die Gare des Bodens schnell gehoben wird.
Die Moorbildungen sind durch Flach- oder Niederungsmoore vertreten. Sie entstanden unter hohem Grundwasser und besitzen, wie die Moorerden, einen verschiedenen Zersetzungsgrad. Stellenweise ist das Flachmoor bis in die Oberschicht kalkhaltig und birgt nesterweise Wiesenkalk, wodurch die Zersetzung gefördert und der pflanzenbauliche Wert erhöht wird. Die Mächtigkeit der Moore beträgt oft über 2 m; zum größten Teil tritt der Sand im 2m-Querschnitt auf. Der Sanduntergrund hat bis zu einer Tiefe von 1,2 m Bedeutung für die Moordammkultur; denn etwa bis zu dieser Tiefe lohnt es sich, den Sand heraufzuholen. Das mäßig vererdete Flachmoor mit wenigstens zeitweise hohem Grundwasserstand ist größtenteils unbedingtes Grünland, während das gut vererdete Flachmoor infolge der günstigeren Grundwasserverhältnisse zum großen Teil der ackerbaulichen Nutzung dienen kann. Selbstverständlich kann auch das mäßig vererdete Flachmoor beackert werden, wenn die Grund