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[Neue Nr. 3343] (1938) Nauen / geogn. bearb. durch F. Behrend ..
Entstehung
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Beschreibung der Böden auf den einzelnen geologischen Formationen 51

wasserverhältnisse dementsprechend geregelt sind. Auf der Boden­nutzungskarte sind die gut vererdeten Flachmoore als gute und mittlere Wiesen- und Weideböden aufgeführt, während die mäßig vererdeten nur mit einer geringen bis schlechten Güte angesetzt sind. Die für Flachmoore geeigneten Gräser und Kleearten sind auf der Nutzungskarte angegeben. Für den Ackerbau auf Flach­moor sind Roggen, Kartoffel, Hanf, Mais, und z. T. auch Hafer standortsgemäß. Besonders soll die Fruchtfolge KartoffelHanf Mais Beachtung finden, weil bei dieser Fruchtfolge die dem Moor­boden zuträglichen Bearbeitungsmaßnahmen mit Scheibenegge und schwerer Walze zweckmäßig, erfolgreich und mit verhältnis­mäßig geringem Aufwand angesetzt werden können. Bei der Düngung ist in erster Linie an Kali zu denken, ferner ist die. Phosphorsäure besonders für die Erhaltung und Förderung guter Gräser zu empfehlen. Wenn auch die Flachmoore im allgemeinen eine gewisse Menge Stickstoff besitzen, so sind sie trotzdem nach neueren Versuchen für Stickstoffgaben dankbar. Auch Kompost­" düngung zeigt eine gute Wirkung.)

IV. Zusammenfassung Wir können die Böden in folgende wichtige Gruppen ein­teilen:

1. Die sandig-lehmigen Böden des Geschiebemergels. 2. Die oberflächlich schwach lehmig verwitterten Sandböden. . Die armen Sandböden der Dünen.

. Die Talsandböden mit tieferem Grundwasserstand.

. Die Talsandböden mit nahem Grundwasserstand.

. Die anmoorigen Böden und Moorerden.

. Die Moorböden.

1. Die sandig-lehmigen Böden des Geschiebemergels besitzen eine meist flachwellige Geländegestaltung und befinden sich über­wiegend in einem Zustand des mittel gebleichten braunen Wald­bodens. Oberflächlich haben sie einen ziemlich großen Verlust an Basen, Tonbestandteilen und Eisen erfahren. Außer den Basen wurden die Stoffe in einer tieferen Schicht, im Anreicherungs­horizont, wieder abgesetzt. Durch diesen Umlagerungsvorgang entstand eine bestimmte bodenartliche Schichtung: Lehmiger Sand über sandigem Lehm über Geschiebemergel. Die landwirt­schaftlichen Kulturmaßnahmen müssen dahingehen, den Umlage­rungsprozeß aufzuhalten und den Boden in eine günstigere Knt­wicklungsrichtung zu lenken. Reichliche und öftere Kalk- und Humuszufuhr, geregelte Volldüngung mit künstlichen Dünge­mitteln und eine allmähliche Vertiefung der Krume verleihen dem Boden die Voraussetzungen für den erfolgreichen Anbau an­

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