Teil eines Werkes 
Neue Nr. 3245 (1938) Oranienburg / geogn. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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10 Diluvium

Hs handelt sich um Geschiebemergel und'Fonmergel, die mit Sanden und Kiesen wechsellagern. Die Ablagerungen, deren Auf­einanderfolge aus den Schichtenverzeichnissen zu ersehen ist, haben eine Gesamtmächtigkeit von 2632 m.

d) Ablagerungen des Saale-Weichsel-Interglazials

Nur in der Bohrung 106 auf Blatt Oranienburg ist zwischen den Ablagerungen der letzten und der vorletzten Eiszeit eine auf wärmeres Klima deutende Interglazialablagerung bekannt. Kalk­freier sandiger Torf und Moostorf und mittelkörniger Sand in einer Gesamtmächtigkeit von 5 m bilden die Ablagerungen dieses Zeitabschnittes.

e) Ablagerungen der Weichseleiszeit

Die Entstehung der Ablagerungen der letzten Eiszeit muß man sich so vorstellen, daß der Geschiebemergel der Hochflächen das Ausschmelzprodukt der mächtigen Inlandeisdecke darstellt; die abfließenden Schmelzwässer haben sich dabei unter der HEis­decke zu größeren Wasserläufen vereinigt und haben hier das feinere Material der Grundmoräne ausgewaschen und fortgeführt, so daß die Lage solcher subglazialen Schmelzwasserrinnen durch Züge von reinen Diluvialsanden auf dem Geschiebemergel an­gezeigt wird. Alle Sandflächen bei Eichstädt und nördlich, öst­lich und südlich von Marwitz, nordwestlich von Bötzow und z. T. nördlich von Perwenitz sind so zu deuten. Diese subglazialen Schmelzwasserrinnen darf man sich aber nicht als längere Zeit an derselben Stelle liegende Wasserläufe vorstellen, sondern sie werden je nach den Bewegungen innerhalb des Eises häufig ihren Verlauf haben verlegen müssen, wodurch sich die Unregelmäßig­keit dieser Sandflächen erklärt. Auch am Rande der Eisdecke wurde der schon. vom KEise befreite Moränenuntergrund aus­gewaschen. Die Wasser aus den subglazialen Schmelzwasser­rinnen vereinigten sich dann mit dem im Berliner Urstromtal ab­fließenden Wasser und schütteten die weite Talsandebene auf.

Unter dem Geschiebemergel treten am Rande der Hochfläche mitunter Sande und Kiese zutage, die von der Grundmoräne über­lagert werden, wie sich beispielsweise in der großen Kiesgrube nordwestlich von Bötzow beobachten läßt. Auch durch viele 2-Bohrungen ist am Rande der Geschiebemergeldecke, wo deren Mächtigkeit bereits stark abgenommen hat, der gleiche, z."V. kiesige Sand gefunden worden. Der die oberste Grundmoränen­bank unterlagernde Sand und Kies ist nachgewiesen worden am Rande der Nauener Hochfläche bei Nauen und in der Umrandung