Grundwasserverhältnisse und Quellen
in Sanden, die nach oben und unten von undurchlässigen Gesteinen abgedichtet sind, das Grundwasser unter Druck geraten kann und beim Anbohren als artesisches Wasser zutage steigt.
In den weiten. Luchflächen, die unter geringmächtigen humosen und kalkigen Bildungen reine Sande enthalten, steht der Grundwasserspiegel sehr hoch und wird meist schon in etwa 5 dm, sehr oft auch in noch geringerer Tiefe angetroffen. In alten Zeiten wird der Grundwasserstand noch sehr viel höher gewesen sein, aber durch die großen Entwässerungsgräben, im Süden durch den Muhrgraben und den Niederneuendorfer Kanal oder den Havelländischen Hauptkanal und im Norden durch den Ruppiner Kanal ist der Grundwasserspiegel erheblich gesenkt worden, und erst durch diese Entwässerung sind diese großen Flächen für Wiesen- und stellenweise sogar für Ackerkultur künstlich geeignet gemacht worden. Beachtenswert ist der.Kalkgehalt des tieferen Alluvialsandes in der Gegend zwischen Marwitz und Bötzow.; Etwas tiefer liegt der Grundwasserspiegel im allgemeinen in den höheren"Talsandflächen, aber auch hier gibt es häufig Stellen, wo das Grundwasser schon in 4 dm Tiefe erreicht wird. Solche Stellen haben in der Alluvialzeit, als der Grundwasserstand noch höher war, eine meist dünne Decke von Moormergel, Moorerde oder von humosen Bildungen erhalten, wie die Flächen des Brieselangs und diejenigen des westlich anstoßenden Gebietes von Blatt Nauen. Normalerweise aber liegt der Grundwasserspiegel im Talsand unter 1 m Tiefe. Besonders trocken sind die Dünengebiete, in denen der Grundwasserspiegel meist so tief liegt, daß er mit dem 2-m-Bohrer nicht mehr festgestellt werden kann.
Die Geschiebemergelflächen des Gliens. und bei Nauen und ebenso die Hochfläche auf der Ostseite des Blattes Oranienburg besitzen einen sehr tiefliegenden Grundwasserspiegel. Diese Gebiete sind daher die ungünstigsten für die Erschließung von Grundwasser zu Gebrauchszwecken. Nur in solchen Gebieten, wo Sande in aus-. gedehnten wannenartigen Hohlformen auf dem Geschiebemergel liegen oder wo dicht unter Tage im Geschiebemergel eine weitaushaltende Bank von Sand eingelagert ist, kann Wasser in geringerer Tiefe gewonnen werden.
In der ersten Auflage der Erläuterungen wurde eine Salzquelle erwähnt, die in den Jäglitzwiesen, südlich der heutigen Telefunkenstation, zwischen der Chaussee und der Eisenbahn nach Oranienburg lag. Die ehemalige Quelle ist heute noch als kleine Einsenkung im Gelände, etwa 150 m nördlich des Nauener Dammes kenntlich; der Austritt von Salzwasser ist heute aber nicht mehr nachzuweisen; vermutlich hängt das mit der Ab