Teil eines Werkes 
Neue Nr. 3245 (1938) Oranienburg / geogn. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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Grundwasserverhältnisse und Quellen

senkung des Grundwasserspiegels durch die großen KEntwässe­rungsgräben zusammen. Ein schwacher Gehalt an Chlornatrium ist im Grundwasser der Funkenstation nachzuweisen. BERENDT gab in den Erläuterungen zur ersten Auflage die Analyse eines kalten wäßrigen Auszuges aus dem Boden der Jäglitzwiesen, der einen erheblichen NaCl-Gehalt aufweist. Letzten Endes stammt das Salz jedenfalls nicht aus dem Diluvium und auch nicht aus dem Unteroligozän, das in der Berliner Gegend ganz allgemein Salzsole zu führen scheint, sondern aus Salzgesteinen des in mehreren hundert Metern Tiefe gelegenen festen Gebirgsunter­grundes; in diesem hat man es zu Rüdersdorf, östlich Berlin, durch Tiefbohrungen in großer Mächtigkeit festgestellt, ebenso zu Sperenberg.

Für die Versorgung mit Trinkwasser haben die Ablagerungen des Elster-Saale-Interglazials für Berlin und Umgebung eine große Bedeutung erlangt, weil sie überall ein gutes, artesisches Wasser liefern, das in den Bohrlöchern 3050 m hoch ansteigt; vgl. KEILHACK 1916.

D. Nutzbare Ablagerungen

Technisch genutzt wird außer dem Geschiebemergel, der je nach seiner Zusammensetzung zu Ziegeln oder Kacheln gebrannt wird, nur noch Sand und Kies und im Gebiet des Blattes Nauen Wiesenkalk. In einigen Bohrungen ist zwar die miozäne Braun­kohlenformation nachgewiesen worden, aber abbauwürdige Kohlen­lager sind nicht bekannt. Gewinnungsstätten von nutzbaren Ab­lagerungen finden sich daher nur im Bereich der Hochfläche des Gen und auf den Blättern Kremmen und Marwitz und in der Nordostecke des Blattes Nauen und auf der Osthälfte des Blattes Oranienburg.

Kies und Sand

Für den lokalen Gebrauch sind fast überall, wo Kiese zu­tage stehen, kleinere oder große Kiesgruben entstanden, die aufzuzählen sich erübrigt, da sie meist nur vorübergehend gut aufgeschlossen sind und nach längeren Pausen in der Gewinnung schnell verfallen. Nur auf dem Blatte Marwitz sind die großen Kiesgruben zu erwähnen, die schon seit vielen Jahren regelmäßig Kies fördern. Diese größeren Kiesgruben liegen nördlich von Bötzow und nordöstlich von Pausin bei dem Schießstand. Die Sandgruben sind meist noch vergänglicher als die Kiesgruben und brauchen ebensowenig aufgeführt zu werden. Nur am Mathiasberge und am Vier-Ruthen-Berge bei Marwitz sind große Sandgruben vorhanden.