Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3744] (1875) Sect. Wildenbruch / geognost. und agronom. augenommen durch G. Berendt
Entstehung
Seite
2
Einzelbild herunterladen

9 Blatt Wildenbruch.,

seiner Oberflächenform voll und ganz eigentlich nur zu verstehen in Verbindung mit seinen Nachbarsektionen, namentlich den nach W. und O. anstossenden Blättern Beelitz und Trebbin. Wie andern Ortes näher ausgeführt worden ist, erklären sich die hier sichtbaren viel verschlungenen und zum Theil weiten Thalbildun­gen unschwer durch die bei Abfluss der gewaltigen diluvialen Wassermassen mehr und mehr nach Norden zum sogenannten Berliner Hauptthale hinabdrängenden und ihren Abfluss dahin immer mehr und mehr stromaufwärts verlegenden Gewässer des südlichen oder Baruther Hauptthales*).- Als demgemäss die Hoch­fläche in der NO.-Ecke des Blattes Wildenbruch bei Tremsdorf und Kietz noch geschlossen war, das breite einen solchen Durch­bruch und Abfluss zeigende jetzige Nuthe-Thal in der Richtung auf Potsdam zu noch nicht oder vielmehr nur als eine von.N. kommende Schmelzwasser-Rinne bestand, flutheten die von SO. her in genanntes Blatt an drei Stellen(zwischen Kietz und Mietgen­dorf, sodann durch das Thal des Pridel-Busch südlich der Glauer Berge und endlich durch das breite Thal südlich Stangenhagen) eintretenden Wassermassen mit ihrer ganzen Kraft gegen das in dem NW. Theile des Blattes Wildenbruch und dem Haupt­theile des Blattes Beelitz vorliegende Zauche-Plateau und fanden bis zu dem vorerwähnten Durchbruche des jetzigen Nuthethales ihren Abfluss nach W. zwischen Schönefeld: und Schlunkendorf über die heutige Stadt Beelitz fort in dem noch heute scharf ausgeprägten, wieder nach S. zum verlassenen Hauptthale zurück­lenkenden Thale zwischen Elsholz und Schäpe. Die Abtrennung verschiedener kleiner Plateaustücke bei Zauchwitz und Stücken erklärt sich hierbei von selbst, wie nicht minder die grosse Aus­waschung des Seddiner Sees und der zu demselben hinführenden tiefen Thalrinnen, soweit dieselben nicht bereits, ebenso wie der ganze rückläufige Theil des Thalbogens von Tremsdorf-Schias bis Stangenhagen, durch nordsüdliche Rinnen**) vorgebildet bezw.

beeinflusst waren.

* G. Berendt und W. Dames, Geognostische Beschreibung der Gegend

von Berlin.

*) Zeitsch. d. deutsch. geol. Ges. XXXI, 8. 13.