Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3744] (1875) Sect. Wildenbruch / geognost. und agronom. augenommen durch G. Berendt
Entstehung
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Blatt Wildenbruch, 5

ein am Gehänge zu verfolgendes dünnes Thonbänkchen:an und

N. Schönhagen sind wenigstens die ihn stets begleitenden Mergel­sande bereits in einer Grube aufgeschlossen.

Der Untere Diluvialmergel tritt in gewohnter Weise meist gerade an Thalrändern zu Tage oder ist hier durch Gruben­betrieb aufgeschlossen. So sehen wir ihn, in der Karte durch seine dunkle Farbe leicht in die Augen springend, vielfach am Fusse der vorhin genannten randlichen Plateauerhebungen oder sonst am Rande der Hochflächen in mehr oder weniger grosser Fläche heraus­treten, wie beispielsweise bei Schlunkendorf und NW. Zauchwitz. Aber auch mitten aus den Thalflächen tritt der Untere Mergel zuweilen inselartig heraus, wie am Westrande des Blattes N. Schönefeld, oder bei Vorwerk Breite unweit Blankensee oder end­lich bei Mietgendorf.

An bei weitem den meisten Punkten innerhalb des ganzen Blattes zeichnet sich dieser Untere Diluvialmergel, bei zugleich merklicher Steinarmuth und Spuren von Schichtung, durch zahl­reiche Schaalreste von Süsswasserschnecken aus. Und zwar ist es nicht wie sonst wohl die für das Untere Diluvium bis jetzt leitende Paludina diluviana die letztere wurde sogar nur ein­mal in einer Mergelgrube beim Dorfe Wildenbruch selbst gefun­den. sondern die schon 1863*) von mir insbesondere für die Potsdamer Gegend beschriebene, der heute in den dortigen Seen und Gewässern lebenden völlig entsprechende, auf besonders kleine Arten beschränkte Süsswasserfauna des Diluviums.

Namentlich sind es Schaalen von Valvata piscinalıs Müll., welche in unzähliger Menge den Mergel durchschwärmen und wohl den bei der Kartenaufnahme schon gebräuchlich gewordenen Namen Valvatenmergel für diese Ausbildung des Unteren Geschiebemergels rechtfertigen. Erst in zweiter Reihe tritt Bi­thynia tentaculata I. hinzu, welche jedoch an bei weitem den meisten der in der Karte angegebenen Fundpunkten ebenfalls ziem­lich zahlreich gefunden werden kann. Von weiteren Schaalresten wurde Pisidium amnicum einige Male gefunden und würden bei

*) Die Diluvialablag. der Mark Brandenburg insbesondere der Potsdamer Gegend.