Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3744] (1875) Sect. Wildenbruch / geognost. und agronom. augenommen durch G. Berendt
Entstehung
Seite
6
Einzelbild herunterladen

6 Blatt Wildenbruch.

grösserer Aufmerksamkeit sich jedenfalls auch die übrigen selte­neren zur Fauna der Potsdamer Gegend gehörigen Gattungen und Arten hier finden lassen.

Als solche haben sich an den verschiedenen Fundstellen der gesammten. Potsdamer Gegend, namentlich in den Sectionen Pots­dam, Werder und Fahrland noch herausgestellt: Valvata foraminis Braun, Lymnaeus auricularius L., Lymnaeus stagnalis IL., Planorbis spirorbis L., Planorbis marginatus(albus Müll.), Pisidium fontinale Drap., Cyclas cornea., Cyclas solida Norm., Anodonta cygnea var. piscinalis Nils., Unio sp.[in Fragmenten], Dreissena yoly­morpha Pall. und endlich von Valvata piscinalis die Varietäten: Valv. depressa Pfeiff., Valv. elatior Müll., Valv. eurystoma Braun.

Von den durch das betreffende Muschelzeichen in der Karte leicht. sichtbaren Fundpunkten des Valvatenmergels waren zur Zeit am besten aufgeschlossen bezw. am ergiebigsten: die Grube

bei Vorwerk Breite unweit. Blankensee, der kleine Hohlweg

zwischen Stücken und der Breite, sowie eine Grube im Schiasser Wäldchen bei Mietgendorf.

Eine Erörterung der genauen geognostischen Stellung des Valvatenmergels würde an dieser Stelle zu weit führen, kann je­doch auch nicht gänzlich umgangen werden. Im Jahre 1863 habe ich denselben dem Oberen Diluvialmergel zugerechnet, während die eingehenden Aufnahmen der vorliegenden Karten mich später nöthigten ihn dem Unteren Diluvium zuzuweisen, wie solches auch in der»Geognostischen Beschreibung der Berliner Gegend«*) sei­nen Ausdruck gefunden hat. Dass er jedoch ein besonders hohes Niveau in dem Unteren Diluvium einnimmt, dafür spricht schon die Möglichkeit meiner ersten Bestimmung und dürfte aus dem vorliegenden wie den nach Norden anstossenden Kartenblättern Potsdam und Fahrland zur Genüge hervorgehen.

Der Valvatenmergel ist jedenfalls die erste unter dem Oberen Diluvialmergel folgende thonige Einlagerung im Unteren Sande. Da nun an den betreffenden zahlreichen Punkten kein Grund vorliegt, eine besondere Abwaschung eines Theiles früher etwa über dem

*) G. Berendt und W. Dames 1880,$. 71,