Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3744] (1875) Sect. Wildenbruch / geognost. und agronom. augenommen durch G. Berendt
Entstehung
Seite
15
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Blatt Wildenbruch. 15 als solcher unter der Farbenbezeichnung 939g und ag bezw. os ds

und ds zu finden.

Die Bezeichnungen as und as, jung- und alt-alluvialer Sand­boden, sind ausserdem zusammenzufassen als Niederungsböden der Gegend, während der vom Alluvium übrig bleibende Flugsand­boden&«s und die diluvialen Sandböden durchweg als Höhenboden erscheinen.

Der lehmige Sandboden des Diluvium(s. Profil 40 im folgenden analytischen Theile), welcher wohl zu unterscheiden ist von der als lehmiger Boden bezeichneten Decke des Lehmes, schliesst sich dieser dennoch am besten an, da er nur als das durch die fortgesetzte Auslaugung ganz zu lehmigem Sande ge­wordene Ueberbleibsel einer ehemaligen dünnen Lehmdecke zu betrachten ist und unter ihm nach der Tiefe zu stets reiner Sand, und zwar der Untere Diluvialsand folgt. Er mag daher auch die Reihe der Sandböden beginnen. In der Karte ist er mit der Farbenbezeichnung Öds angegeben.

Dieser Boden ist mit Ausnahme der wenigen Stellen, wo noch etwas Lehm oder gar Mergel(s. bei Schönblick in der NO-Ecke des Blattes) in der Tiefe zurückgeblieben ist, ein weit geringerer als sein Ansehen erwarten lässt. In der Regel pflegt denn auch ­die Saat, wo er, wie zum grossen Theil geschehen, unter den

Pflug genommen ist, in der von dem wirklichen lehmigen Boden

oft nicht zu unterscheidenden Oberkrume*) anfänglich sich ebenso gut wie auf jenem zu entwickeln. Bei dem bis auf grosse Tiefe völlig durchlassenden Untergrunde aber leidet er stets, namentlich sobald die Frühjahrsfeuchtigkeit verschwunden ist, an grosser, dem reinen Sandboden kaum nachstehender Trockenheit, welche sehr bald auf die hoffnungsvolle junge Saat einen empfindlichen Rückschlag äussert. Der Ertrag ist daher auch überall nur ein geringer und kann die Verwendung dieses Bodens als Waldboden, wie solches in den Erläuterungen zu dem Blatte Rohrbeck S. 16

*) s. die Profile in den Allgem. Erläut. S. 113 und die Original-Analysen zu denselben in dem Schlussabschnitte der Erläuterungen zu Blatt Rohrbeck 5. 26.