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Blatt Lichtenrade.
Allgemeinen auf diesem Blatte der Obere Diluvialmergel eine grössere als 4 Meter Mächtigkeit nicht besitzt.
In den Lehm- und Mergelgruben lässt sich die höchstens 1 bis 2 Meter mächtige, in einer meist ganz wellig auf- und niedersteigenden Linie von dem eigentlichen Mergel scharf trennbare Rinde erkennen, welche nur als eine durch Jahrtausende lange Einwirkung der Atmosphärilien entstandene Verwitterungskruste des Diluvialmergels betrachtet werden muss. Sie besteht in ihrem unteren Theile aus dem bekannten Lehm, während sie oberflächlich nur noch als ein lehmiger, oft sogar nur noch schwach lehmiger Sand bezeichnet werden kann. Auf diesen lehmigen bis schwach lehmigen Sand, welcher, als die eigentliche Oberkrume im Bereiche der dem Oberen Diluvialmergel angehörenden Flächen, den Land- und Forstwirth in erster Reihe interessirt, geht der agronomische Theil der Allgem. Erläuterungen des Weiteren ein, und kann hier auf die dortigen durch Analysen unterstützten Ausführungen hingewiesen werden.
Der zunächst darunter und zwar, wie die agronomischen Einschreibungen innerhalb der Farbe des Oberen Diluvialmergels besagen, in ca. 4—10 Decimetern unter der Oberfläche folgende Lehm ist, behufs seiner Gewinnung als Ziegelmaterial und zum sonstigen direkten Verbrauch bei Bauten, namentlich zu Lehmwänden, zum Verschmieren von Oefen, zum Setzen derselben und dergleichen bei jedem Dorfe in mehreren kleinen Lehmgruben aufgeschlossen. Da sich hierzu nur der Lehm und nicht der Mergel eignet, gehen diese Gruben meist nur bis zur oberen Grenze des intakten Diluvialmergels. Bei einiger Uebung ist der Mergel durch die grauere Farbe und in dieser Gegend allgemein durch sein sandigeres Aussehen von dem braungelben und fetteren Lehm ziemlich leicht zu unterscheiden; ein sicheres Aufsuchen dieser Grenze der Verwitterungsrinde lässt sich jedoch nur durch die bekannte Probe mit verdünnter Salzsäure bewerkstelligen.
Reste des Oberen Diluvialmergels. Angrenzend an die mit der Farbe des Oberen Diluvialmergels auf der Karte angegebenen Flächen erscheinen an den Rändern der tiefer in das Diluvium einschneidenden Thäler, z. B. an dem ganzen von der