Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3646] (1878) Sect. Lichtenrade : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen von G. Berendt und L. Dulk
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Blatt Lichtenrade.

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Bei der Beschreibung der einzelnen Formationsschichten, soll hier, da diejenigen des Unteren Diluviums sehr zurücktretend sind gegenüber denjenigen des Oberen Diluviums, und namentlich der Obere Diluvialmergel sowohl nach oben wie nach unten einen festen Horizont bietet, mit letzterem begonnen werden, abweichend von der sonst naturgemäss von den ältesten Bildungen zu den jüngeren aufsteigenden geognostischen Reihenfolge.

Das Obere Diluvium.

Der Obere Diluvialmergel bedeckt, wie aus der Karten­darstellung sofort ersichtlich wird, den grössten Theil der Hoch­fläche; er bildet in der mittleren Höhe derselben eine fast über das ganze Blatt hinweg zusammenhängende Platte, indem er viel­fach auch unter alluvialer Decke fortsetzt, wie es aus mehreren mit der Farbe des Oberen Diluvialmergels in die jüngeren Bil­dungen, z. B. N. Blankenfelde, eingetragenen kleinen Bohrungen ersichtlich ist.

In seiner ziemlich unversehrten Gestalt, d. h. als Mergel mit einem durchschnittlichen Gehalt von 10 pCt. kohlensauren Kalk, zeigt er sich nur in den zahlreich durch die ganze Gegend zer­streuten Lehm- und Mergelgruben, kann aber überall, wo ihn die Karte angiebt, unter seiner Yerwitterungsrinde in 1 bis höchstens

2 Meter Tiefe in dieser Gestalt angetroften werden, es sei denn, dass ausnahmsweise die Gesammtschicht eine grössere, als 2 Meter Mächtigkeit überhaupt nicht besitzt. Die Mergelgruben, welche hier ziemlich häufig behufs Mergelgewinnung für landwirtschaft­liche Zwecku angelegt sind, bieten in frischem Zustande die schönsten Aufschlüsse des Oberen Diluvialmergels. Die meisten dieser Gruben, welche durchschnittlich eine Tiefe von 3 Metern aufweisen, liegen mit ihrer Sohle noch im vollen Mergel; in einigen derselben ist jedoch der Sand unter dem Oberen Diluvialmergel schon aufge­schlossen, z. B. N. Kl.-Beeren in ca. 2 1 /2 Meter Tiefe, W. des Galgenberges bei Gr.-Ziethen in ca. 4 Meter, am N.-Abhange der Kl.-Ziethener Berge in ca. 3 Meter, desgleichen N. Dahlewitz und bei der NO. Kl.-Kienitz am Kreuzwege gelegenen Grube in ca.

3 Meter Tiefe. Es ist demnach sehr wahrscheinlich, dass im