Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3646] (1878) Sect. Lichtenrade : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen von G. Berendt und L. Dulk
Entstehung
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Blatt Lichtenrade.

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mergelniveau bez. einer innerhalb der Hochfläche weiter fortsetzen­den Bank desselben angehören.

Von Wiesenlehm ist nur ein ganz vereinzeltes Vorkommen in einem kleinen etwas vertieften Kesselchen S. Selchow gefunden worden; es ist ein höchstens 1 Meter starkes Lager, welches zu Bauzwecken auf dem Rittergute Selchow verwendet, grösstentheils schon ausgebeutet ist.

Die Flugsandbildungen, entweder schmale Sandwellen oder rundliche Kuppen mit steilen Gehängen bildend, bedecken in grösserer Ausdehnung die Hochfläche nur in dem S. Blanken­felde zwischen dem Blankenfelder See und dem Gr.-Beerener Luch halbinselartig vorspringenden Theile. Die Reiher-Berge und die Schiefen Berge bilden hier solche bis zu 10 Meter Höhe auf­gewehte Dünen, welche theils auf oberem Diluvialmergel, theils auf unterem Diluvialsand aufgesetzt sind. Ihr Ursprung ist mit grosser Wahrscheinlichkeit in die Alt-Alluvialzeit zu setzen. Ausser diesen finden sich eine Menge niedrigerer Dünen auf dem Thal­sande der verschiedenen Rinnen dieses Blattes, z. B. in der Dieders- dorfer Forst, den Richtfichten N. Blankenfelde u. s. w., welche kleinere, häufig noch heutzutage vom Winde bewegte, Hügel bilden.

II. Agronomisches.

In agronomischer Hinsicht unterscheidet das Blatt alle 4 Haupt­bodenarten: Lehmigen Boden, Sandboden, Humusboden und Kalkboden, obwohl die erstgenannte Art, die deshalb auch nicht wie sonst üblich Lehmboden genannt worden ist, in ihrer Oberkrume nur die äusserste Grenzausbildung eines solchen zum Sandboden aufzuweisen hat.

Der lehmige Boden gehört innerhalb des Blattes durchweg dem Diluvium und zwar mit geringen Ausnahmen dem Oberen Diluvialmergel an, als dessen äusserste Verwitterungskrume er zu betrachten ist. Er nimmt daher wie dieser auch den grössten Theil der Hochfläche ein, und wird gleicherweise durch die Farbe bez. das Zeichen 9m sogleich in seiner Verbreitung erkannt. Wie