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Blatt Lichtenrade.
LS S L S
die eingeschriebenen Zeichen 4—9 oder ° 8—12 u. s. w.
es angeben, bildet der lehmige oder auch nur schwach lehmige Sand durchweg die Oberkrume, der sandige Lehm den nächsten und, wie aus dem vorigen Abschnitt ersichtlich, der sandige Mergel den tieferen Untergrund. Trotz seines geringen durchschnittlich nur 2—4 pCt. betragenden Gehaltes an plastischem Thon ist dieser lehmige Sand der im Ganzen zuverlässigste Ackerboden dieser Gegend. Es ist dieses nur zum Theil eine Folge seiner petro- graphischen, neben dem plastischen Thone noch weitere, für die Pflanzenernährung direkter verwerthbare feinerdige Theile reichlich aufweisenden Zusammensetzung, vorwiegend aber Folge seiner erwähnten Zugehörigkeit zu der, Wasser haltenden und schwer durchlassenden Schicht des Geschiebemergels.
Der an sich noch immer leichte, wenig bindige Boden bietet nämlich in Folge dieser Wasser schwer durchlassenden Eigenschaft seines Untergrundes, des Lehms und noch mehr des indakten Mergels selbst, den Pflanzen selbst in trockenster Jahreszeit eine entsprechende Feuchtigkeit, welche zu den wesentlichsten Bedürfnissen eines Höhenbodens gehört. Allerdings kann gerade diese Eigenschaft von schädlichem Einfluss sein bei besonders tiefer und feuchter Lage des Bodens, wie es z. B. in der nächsten Umgebung von Lichtenrade früher der Fall gewesen ist, als noch keine tieferen Abzugsgräben gezogen waren, durch welche die Tageswasser angesammelt und abgeleitet werden. Auf der im Ganzen relativ niedrig gelegenen und von vielen kleineren Alluvialrinnen durchzogenen Hochfläche dieses Blattes dürfte der erwähnte Fall nicht gerade selten sein; es kann wenigstens als Belag dafür erwähnt werden, dass das Rittergut Selchow erst nach der Durchführung der Notte-Regulirung denjenigen Bodenwerth erhalten hat, ohne welchen es nicht möglich gewesen wäre, dieses Gut auf die heutzutage allgemein bekannte Höhe zu bringen.
Einen schädlichen Einfluss auf den lehmigen Höhenboden wird die Trockenlegung der tieferen Flächen nur an denjenigen wenigen Stellen geltend machen können, an welchen die den unteren Diluvialsand bedeckende Schicht des Oberen Diluvialmergels