Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3646] (1878) Sect. Lichtenrade : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen von G. Berendt und L. Dulk
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Blatt Lichtenrade.

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den Pflanzenwuchs und die Kultur erzeugten geringen Humus­gehalt der höchstens 2 Decimeter betragenden Ackerkrume ein bald geringerer, bald stärkerer ursprünglicher Humusgehalt bis zu 5, ja selbst 8 Decimeter Tiefe hinabreicht, und somit gleichfalls zur Erhaltung der Feuchtigkeit und damit auch zur leichteren Aufschliessung der im Sande enthaltenen mineralischen Nährstoffe beiträgt.

Je höher die Lage des Thalsandes ist, um so ärmer wird er in der Regel an Humus und Feuchtigkeit, und um so geringer sind seine Erträge. Namentlich wo er ohne Kultur sich selbst und dem Spiele der Winde überlassen bleibt, wird er in Folge seines Mangels an Steinen und seines durchschnittlich nur mittlere Grösse erreichenden Kornes ein vorzüglicher Heerd für Dünen­bildung, wie es die Karte N. Diedersdorf, N. Blankenfelde und im Süden von Lichtenrade erkennen lässt. In einem solchen Falle ist die Beforstung viel lohnender als der Ackerbau, namentlich deswegen, weil der Wald den fortschreitenden Flugsandbildungen Einhalt thut, und die Oberkrume mit Humus bereichert.

Der Dünensandboden ist nur zwischen Blankenfelde und Jühns­dorf in einiger Ausdehnung vertreten; er unterscheidet sich von dem alluvialen Sandboden durch eine mehr lockere Lagerung, durch fast vollständiges Fehlen von Feuchtigkeit und Humus; er muss daher nur als Waldboden verwerthet werden, um so mehr, als es von grosser Wichtigkeit ist, den Flugsand dem Spiel des Windes zu entziehen, zur Verhütung der Versandung benachbarter Felder.

Der Humus- und der Kalkboden, welche beide dem Jung-Alluvium angehören, sind hier nicht gut von einander zu trennen, indem letzterer, von Moormergel gebildet, zum Theil nur nesterweise im Humus bez. Moorboden vorkommt, zum Theil auch selbst so humushaltig ist, dass er ebenso gut als ein kalkiger Humusboden bezeichnet werden hann.

Der Hauptsache nach bezeichnen die Torflager der Karte zugleich die tiefer gelegenen bez. nässeren Wiesen, in welchen Kalkboden fast ganz fehlen dürfte. Westlich von Jühnsdorf trifft dieses z. B. in grösserer Ausdehnung zu, indem in der Nähe des Hauptnuthegrabens die eingeschriebenen agronomischen Profile etwa