Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 33 [Neue Nr. 3548] (1922) Rüdersdorf / Unter benutzung der Eck'schen und Orth'schen Aufnahmen im N. O.-Viertel geognostisch und agronomisch aufgenommen und revidirt durch F. Wahnschaffe und E. Zimmermann
Entstehung
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Das vordiluviale Gebirge 5

westen heranstreichend allmählich in östliche Richtung einlenkt. Neben einer bedeutenden und einigen kleinen streichenden Verwerfungen nimmt man auch Querstörungen an, die auf den Abschluß des Sattels von Einfluß sein dürften. Im tiefsten Kern steckt Zechstein-Salzge­birge, das man nur aus Tiefbohrungen kennt. Darüber liegt die ganze Trias, von welcher der Obere Buntsandstein(Röt) und der gesamte Muschelkalk zutage geht, während Unterer und Mittlerer Keuper auf den Sattelflanken noch durch Bohrungen festgestellt sind.

A. Zechstein

Auch die tiefste der bisherigen Rüdersdorfer Bohrungen, die 1181 m tiefe Bohrung I am Kesselsee, die bei 593 m in den Zechstein gelangte, hat nur den oberen Teil dieser Formation aufgeschlossen, der allerdings mit seinen gewaltigen Salzlagern weitaus den Hauptteil ausmacht; das sog.»ältere Steinsalz«(Naä des Profils) ist die tiefste erbohrte Schicht. Es ist möglich, daß dieses mit 245,5 m scheinbarer Mächtigkeit angetroffene Salz bei Weiterbohrung noch ein paar hundert Meter angehalten hätte, daß man dann noch annähernd 100m mächtigen älteren Anhydrit und darauf den gering mächtigen(viel­leicht 410 m) Unteren Zechstein mit seinem Kalk, Kupferschiefer und Konglomerat gefaßt hätte, um schließlich vor der bedeutsamen Frage zu landen: kommt nun, vielleicht unter wenig mächtigem Rot­liegendem, die Steinkohlenformation, und ist sie auch unter Branden­burgs Boden wirklich kohleführend? Über dem älteren Steinsalz fand man das im wesentlichen aus Carnallit gebildete Hauptlager der Kali­salze(K des Profils am Kartenrande) mit 53 m scheinbarer Mächtig­keit, darüber den sog.»Grauen Salzton«(y9) mit 4,10m(bei 30° Einfallen), den Hauptanhydrit(Anh.) mit 2431m und das minde­stens 190m wahre Mächtigkeit aufweisende Jüngere Steinsalzlager (Naj), dasdurch verschiedene Einschaltungen ausgezeichnet war. Unter letzteren verdienen dünne Kalisalzschichten(Carnallit) beson­dere Beachtung, weil sie"eine Mittelstellung des Rüdersdorfer Jünge­ren Salzes zwischen dem Staßfurter und dem hannoverschen Typus anzeigen. Eine Schicht von»Pegmatitanhydrit« scheidet den unteren Teil des Jüngeren Steinsalzes von dem oberen, mit rotem Salzton be­ginnenden und durch solchen rötlich gefärbten Teil des Salzkörpers. Die gesamte Salzbildung wird durch einen bis 3m starken Grenz­anhydrit und etwa 30m starke»Obere Letten«(zos) abgeschlossen.

B. Buntsandstein

Über der Zechsteinformation folgt in den Bohrprofilen die drei­gliedrige Buntsandsteinformation, deren oberstes Glied, der Röt, auch über Tage sichtbar ist.

Der Untere Buntsandstein(su), mit einer wahren(d.h. senkrecht zum Einfallen gemessenen) Mächtigkeit von etwa 300m, läßt sich von dem' ihm sehr ähnlichen Mittleren Buntsandstein (sm), der auf 150m geschätzt wird, nicht ganz scharf trennen. In beiden herrschen milde, bunte, tonige Gesteine, unterbrochen von sog.