Das vordiluviale Gebirge 5
westen heranstreichend allmählich in östliche Richtung einlenkt. Neben einer bedeutenden und einigen kleinen streichenden Verwerfungen nimmt man auch Querstörungen an, die auf den Abschluß des Sattels von Einfluß sein dürften. Im tiefsten Kern steckt Zechstein-Salzgebirge, das man nur aus Tiefbohrungen kennt. Darüber liegt die ganze Trias, von welcher der Obere Buntsandstein(Röt) und der gesamte Muschelkalk zutage geht, während Unterer und Mittlerer Keuper auf den Sattelflanken noch durch Bohrungen festgestellt sind.
A. Zechstein
Auch die tiefste der bisherigen Rüdersdorfer Bohrungen, die 1181 m tiefe Bohrung I am Kesselsee, die bei 593 m in den Zechstein gelangte, hat nur den oberen Teil dieser Formation aufgeschlossen, der allerdings mit seinen gewaltigen Salzlagern weitaus den Hauptteil ausmacht; das sog.»ältere Steinsalz«(Naä des Profils) ist die tiefste erbohrte Schicht. Es ist möglich, daß dieses mit 245,5 m scheinbarer Mächtigkeit angetroffene Salz bei Weiterbohrung noch ein paar hundert Meter angehalten hätte, daß man dann noch annähernd 100m mächtigen älteren Anhydrit und darauf den gering mächtigen(vielleicht 4—10 m) Unteren Zechstein mit seinem Kalk, Kupferschiefer und Konglomerat gefaßt hätte, um schließlich vor der bedeutsamen Frage zu landen: kommt nun, vielleicht unter wenig mächtigem Rotliegendem, die Steinkohlenformation, und ist sie auch unter Brandenburgs Boden wirklich kohleführend?— Über dem älteren Steinsalz fand man das im wesentlichen aus Carnallit gebildete Hauptlager der Kalisalze(K des Profils am Kartenrande) mit 53 m scheinbarer Mächtigkeit, darüber den sog.»Grauen Salzton«(y9) mit 4,10m(bei 30° Einfallen), den Hauptanhydrit(Anh.) mit 24—31m und das mindestens 190m wahre Mächtigkeit aufweisende Jüngere Steinsalzlager (Naj), das‘durch verschiedene Einschaltungen ausgezeichnet war. Unter letzteren verdienen dünne Kalisalzschichten(Carnallit) besondere Beachtung, weil sie"eine Mittelstellung des Rüdersdorfer Jüngeren Salzes zwischen dem Staßfurter und dem hannoverschen Typus anzeigen. Eine Schicht von»Pegmatitanhydrit« scheidet den unteren Teil des Jüngeren Steinsalzes von dem oberen, mit rotem Salzton beginnenden und durch solchen rötlich gefärbten Teil des Salzkörpers. Die gesamte Salzbildung wird durch einen bis 3m starken Grenzanhydrit und etwa 30m starke»Obere Letten«(zos) abgeschlossen.
B. Buntsandstein
Über der Zechsteinformation folgt in den Bohrprofilen die dreigliedrige Buntsandsteinformation, deren oberstes Glied, der Röt, auch über Tage sichtbar ist.
Der Untere Buntsandstein(su), mit einer wahren(d.h. senkrecht zum Einfallen gemessenen) Mächtigkeit von etwa 300m, läßt sich von dem' ihm sehr ähnlichen Mittleren Buntsandstein (sm), der auf 150m geschätzt wird, nicht ganz scharf trennen. In beiden herrschen milde, bunte, tonige Gesteine, unterbrochen von sog.