Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3248] (1882) Sect. Grünthal : [geologische Karte] / geognost. u. agronom. aufgen. durch E. Laufer 1882
Entstehung
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Vorwort, 5

dem Maassstab jeder Karte, auch der grössten Gutskarte, in einen Punkt(wenn auch nicht in einen mathematischen) zusammenfallen, nur durch äusserste Grenz­zahlen angegeben werden kann.

Zum besseren Verständniss des Gesagten setze ich hier ein Profil her, das bereits in den Allgemeinen Erläuterungen zum NW. der Berliner Gegend!) ver­öffentlicht wurde. Es ist einem der neueren Eisenbahneinschnitte entlehnt, findet sich aber mehr oder weniger gut in jeder der zahlreichen Lehm- oder Mergel­gruben unseres Flachlandes wieder, deren Wände stets(in Wirklichkeit fast so scharf wie auf dem Bilde) mit dem blossen Auge das Verwitterungs- bezw. Bodenprofil des viel verbreiteten gemeinen Diluvialmergels(Lehmmergels) er­kennen lassen.

c b. ZZZAhmtnoterMergel DA Erstes öfachum

Die etwa 2 Decimeter mächtige Ackerkrume(a1), d. h. der von Menschen­hand umgearbeitete und demgemäss künstlich umgeänderte oberste Theil?) des die Oberkrume bildenden lehmigen Sandes(LS bez. a), grenzt nach unten zu, in Folge der Anwendung des Pfluges in ziemlich scharfer horizontaler bez. mit der Oberfläche paralleler Linie ab... Die Unterscheidung wird dem Auge um so leichter, als(die Ackerkrume) durch die bewirkte gleichmässige Mengung mit dem Humus verwesender Pflanzen- und Dungreste eine graue,@(die Ur­krume) dagegen eine entschieden weissliche ‚Färbung zeigt. Diese weissliche Färbung des lehmigen Sandes grenzt ebenso scharf, wenn nicht noch schärfer, nach unten zu ab gegen die rostbraune Farbe des Lehmes(6). Aber die Grenze ist nicht horizontal, sondern nur in einer unregelmässig auf- und absteigenden Wellenlinie auf grössere Erstreckung hin mit der Oberfläche conform zu nennen, In geringer, meist 36 Decimeter betragender Tiefe darunter grenzt auch diese rostbraune Färbung scharf und mehr oder weniger stark erkennbar in einer, die

1) Bd. IL, Heft 3 der Abhdl. z. geol. Specialkarte von Preussen etc.

2) Die Nothwendigkeit der Trennung und somit auch Sonderbenennung bei­der Theile der Oberkrume wurde zuerst in den oben angeführten allgemeinen Erläuterungen Seite 57 besprochen und ist seitdem wohl allgemein und unbedingt anerkannt worden; nicht so dagegen die dort gewählte Benennung mit»Acker­krume und Ackerboden«. Ich ziehe daher gern das beanstandete Wort Acker­boden, mit dem schon ein gewisser Begriff verbunden wird, zurück und werde diesen unteren Theil der Oberkrume, da mir seither niemand eine bessere Be­nennung namhaft machen konnte, in Zukunft als»Urkrume« bezeichnen. Acker­krume und Urkrume bilden zusammen dann also die Oberkrume,

£ er SL Verwitterungsrinde LS Verwitterungsrinde