Teil eines Werkes 
1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
Entstehung
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Prenzlau 14 m. Sehr gut ist dieser Abfall gegen das tiefer gelegene

5 noch 1,5 m, die Gegend von Friedland 89 m und das Ückertal bei

Vorpommern zu beobachten, wenn man von Woldegk aus über Strasburg nach Pasewalk fährt. Die Senkung von über 100 m wird dabei auf eine recht kurze Wegentfernung beschränkt.

Dieser große Niveauunterschied im Bereich der jüngsten Ver­eisung mit weit verbreiteter Grundmoräne in jeder Höhenlage ist durchaus noch nicht zufriedenstellend erklärt und bedarf noch ein­gehender Untersuchung.

Wer die oben genannten Orte auf einer Landkarte aufsucht, sieht dabei schon, daß der Verlauf der Endmoränen kein gerad­liniger ist. Girlandenartig, Bogen an Bogen gereiht, zieht die Moräne durch die Landschaft. Der Nachschub des Eises ist nicht gleich­mäßig gewesen, deshalb sind die verschiedenen Bögen oder Loben verschieden weit nach vorn geschoben worden.

Man hat den einzelnen Bögen Lokalnamen beigelegt. Im Bereich der Lieferung liegen mit Teilstücken der Tollensebogen(im Norden des Blattes Neustrelitz), der ganze Strelitzer Bogen und der nörd­liche Teil des 1. uckermärkischen Bogens(auf dem Blatt Feldberg).

Der letztgenannte zieht in südlicher Richtung von Feldberg aus durch das Nachbarblatt Thomsdorf hindurch in die Gegend von Templin. Während der Strelitzer Bogen ein ziemlich einheitliches und geschlossenes Ganzes bildet, und sich lückenlos in meist sehr guter Ausbildung durch die vier Blätter der Lieferung hindurch­zieht, ist der uckermärkische Bogen viel weniger gut ausgebildet und tritt an vielen Stellen nur sehr wenig in Erscheinung(wenig­stens in seinem nördlichen Teil). Er weicht auch noch darin von dem Strelitzer Bogen ab, daß er aus zwei Staffeln besteht, die Zwischen 10 und 15 km voneinander entfernt sind; sie werden als 1. und 2, uckermärkische Endmoräne bezeichnet. Die 2. verläuft

parallel zu der 1., sie beginnt bei Fürstenwerder und liegt mit ziem­

licher Breitenausdehnung auf den Blättern Fürstenwerder und Boitzenburg.

In dem Gelände um die Grenzen der Blätter Hohenzieritz, Star­gard, Neustrelitz und Thurow stoßen Tollensebogen und Strelitzer Bogen aneinander. Der Bau der Endmoräne ist hier deshalb ver­wickelter und zeigt eine Reihe von Staffeln, Rücken und Kuppen.

Der Strelitzer Bogen ist es, der die vorliegende Lieferung aus­zeichnet und ihre landschaftlichen Reize bedingt. Mit wenigen Ab­weichungen, Vor- und Nachstaffeln ist es ein einheitlicher Zug, der nach SW vorgebuchtet ist. Seine Ausbildung ist natürlich nicht überall gleichmäßig, meist aber ist er gegen das Vor- und das Hinterland deutlich herausgehoben. Die Breite schwankt zwischen